Pillen im Anflug

In dieser Woche hat die Deutsche Post über ihre ersten Erfolge mit Paketdrohnen berichtet. 20 unbemannte Flüge zur Nordseeinsel Juist waren erfolgreich, ob nun bei Tag, bei Nacht, bei Regen oder Nebel.

Die ferngesteuerten Paketkopter flogen ihre Route automatisch ab und brachten Medikamente vom Festland zum Eiland. Der Test, argwöhnisch begleitet von der Deutschen Flugsicherung, zeigt vor allem: Der Einsatz der Fluggeräte beim Warentransport ist keine Spinnerei.

Wird der Flugverkehr dabei intelligent gesteuert, können in wenig besiedelten Gegenden wie im Hunsrück oder in der Eifel ebenfalls kostensparend Pillen, Lebensmittel oder Post zugestellt werden; Kontrollflüge und Reparatureinsätze sind möglich. Das ist keine entfernte Zukunftsmusik, muss aber sicher geplant werden. Die Nasa arbeitet laut Medien für den US-Luftraum daran. Denn fällt jemandem eine fehlgeleitete Drohne auf den Kopf, ist es zu spät.

benso fraglich ist, inwieweit Drohnen zur Überwachung eingesetzt werden und ob - quasi nebenbei - Beobachterfunktionen genutzt werden. Das wird ein weites Feld für Datenschützer. Aber die Vorteile überwiegen. Und der zivile Einsatz ist allemal besser als der todbringende kriegerische - oder der Blödsinn, den Leichtsinnige in Frankreich mit Drohnenflügen über Atomkraftwerken veranstalten. oht@volksfreund.de

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