Dafür oder dagegen: Meinungen zum Aus von "Wetten, dass ...?"

Trier · Aus und vorbei: "Wetten, dass ...?" wird zum Jahresende eingestellt - die Entscheidung spaltet die Gemüter. Ist sie richtig oder falsch? Ein Pro und Kontra zum Thema.

Kontra

Von Rolf Seydewitz
Neuauflage ohne Lanz

Wetten, dass das ZDF mit der Einstellung seines über drei Jahrzehnte alten Showklassikers einen Riesenfehler macht? Die Sendung hat - allen Unkenrufen zum Trotz - immer noch das Zeug, beste Samstagabend-Unterhaltung für die ganze Familie zu bieten. Zugegeben: Am Konzept hätten die Macher etwas mehr feilen können, um dem Fernsehdino eine Verjüngungskur zu verpassen. Eine fahrbare Couch für die Promis und Einspielfilmchen über die Wettkandidaten waren nur Schönheitsreparaturen statt der fälligen Generalsanierung.

Sei's drum: Dieses Versäumnis hätte nicht ausgereicht, die Sendung in der Publikumsgunst so abfallen zu lassen. Das ist die Schuld von Moderator Markus Lanz, der kein Entertainer ist, sondern ein Langweiler. Ein Beispiel dafür lieferte Lanz einmal mehr am Samstag ab. Seine Gespräche mit den Gästen auf der Couch landen bestenfalls zum Einschlafen oder Umschalten ein. Was das ZDF bräuchte, wäre eine Moderatorin vom Schlage einer Ina Müller. Dann würde der Showklassiker locker auch das vierte Lebensjahrzehnt überstehen.Pro

Von Oliver Haustein-Teßmer
Endlich ist es soweit
Das ZDF ist ein lahmer Laden, der für diese Einsicht zwei Jahre gebraucht hat: "Wetten, dass..?" bringt es nicht mehr. Die Show wird zum Jahresende eingestellt. Endlich. Denn wie soll aus immer irrer werdenden Wetten - Abba-Lieder als Knäckebrot-Mampf erkennen, Bälle mit dem Jetski im Hallenbad treffen - und Gähn-Smalltalk ein zeitgemäßer Familienfernsehabend werden? Richtig, niemals. Das war schon bei Thomas Gottschalk so. Und Markus Lanz, der kartenablesende, stets daneben kalauernde, unbeholfene Fernsehbeamte, hat das Format vollends abgewrackt. Wo blieb die versprochene größere Zuschauernähe? Fehlanzeige.

Entweder sahen wir besagte Freakshow oder die x-te Variante von "Jetzt macht mal einer mit dem Bagger 100 Bierflaschen auf". Einige originelle Kinderwetten haben es nicht zum Besseren gewendet. Kinder waren nur Beiwerk, durften nicht mal was Richtiges gewinnen (Autos, viel Geld). Die Konkurrenz von "Klein gegen Groß" bis "Frag doch mal die Maus" ist da besser aufgestellt. Jedenfalls für unter Zwölfjährige, deren Eltern und Großeltern.Leser

Auch in den Sozialen Medien ist das Ende der Kultusendung ein intensiv diskutiertes Thema. Was unsere Leser auf Facebook zum Thema denken, lesen Sie hier .Mehr zum Thema

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