Das Ende der Ruhe

Es hat lange gedauert bis die Instrumenten-Fluggenehmigung für die frühere US-Airbase in Bitburg vorlag. So lange, dass jede neue Ankündigung eines Zeitpunkts, zu dem in Bitburg offiziell Maschinen mit mehr als 14 Tonnen Gewicht, die sich beim Anflug auf ihre Instrumente verlassen, regelmäßig starten und landen dürfen, lächerlich wirkte.

Nun liegt sie vor. Wer aber glaubt, dass sich damit die Debatte um die Fliegerei in Bitburg und ihre Auswirkungen beruhigt, täuscht sich. Sie wird erst richtig beginnen. Dies gilt sowohl für den Fall, dass die Flugplatz GmbH rasch Ansiedlungserfolge vorweisen kann, als auch für den, dass sie sich bei der Akquise von Investoren, für die das Fliegen wichtig ist, schwer tut. Sollte es mit der Vermarktung der Flächen, die für sogenanntes flug-affines Gewerbe reserviert sind, tatsächlich klappen, werden zwar die Gesellschafter der Flugplatz GmbH - also vor allem die Landkreise der Region und die Stadt Bitburg - weniger Probleme machen als bisher. Vermutlich würde dann auch das Land seine ablehnende Haltung zur Fliegerei in der Eifel relativieren. Da es dann aber im Bitburger Land - möglicherweise auch nachts - viel lauter würde als jetzt, dürfte eine hoch emotionale Debatte über Fluglärm entbrennen, der sich die Politiker nicht verschließen können - zumal im Jahr der Kommunalwahl .

Sollte andererseits nicht bald zumindest ein dicker Fisch mit der Fliegerei an Land gezogen werden können, wird sich die politische Debatte verschärfen. Schon in den vergangenen Jahren hatten einige Landkreise mit dem Ausstieg gedroht, wenn sich nicht bald etwas bewegt. Mit dem Ende der erzwungenen Dümpelei bei der Betreibergesellschaft wird die Sache aber erst wirklich teuer. Denn mit der Genehmigung ist die Zeit gekommen, um die Ex-Airbase fit für die dicken Brummer zu machen. Diese Investitionen kosten richtig viel Geld, und da hört die Freundschaft bekanntlich auf - auch zwischen christdemokratischen Mehrheiten in den Kreistagen. So oder so: Mit der Ruhe ist es jedenfalls vorbei.

l.ross@volksfreund.de

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