Erschreckende Zahlen

Die neuen Zahlen über den Alkoholkonsum von Schülern sind erschreckend. Sie passen jedoch ins Bild, das man angesichts der vielen Fälle der sich ins Koma saufenden Kinder in den letzten Monaten gewonnen hat: Die massiven Gefahren des Alkohols sind den meisten immer noch nicht bewusst. Beim Schutz Jugendlicher vor Alkoholmissbrauch gibt es eindeutig ein Aufklärungs- und Kontrolldefizit.

Viele heftige Debatten hat es in letzter Zeit über den Jugendschutz gegeben. Bei den Jugendlichen selber scheinen sie auf taube Ohren gestoßen zu sein. Es klingt nach Allgemeinplatz, aber es ist nun mal so: die Gesellschaft ist jetzt gefordert. Gastronomen haben eine Pflicht, dafür zu sorgen, dass Jugendliche nicht reihenweise vor ihren Theken umfallen. Eltern müssen mehr denn je darauf achten, ob ihre Kinder das Trinken zum Privatsport gemacht haben, und sie sollten dabei auch mal ihre eigenen Lebensgewohnheiten ins Visier nehmen. Nicht alles kann man den Schulen übertragen, sicherlich. Trotzdem: Es muss zum Standardprogramm gehören, die Schüler über die Folgen des Alkohols aufzuklären. Gerade dann, wenn Jugendliche in einem Alter sind, wo der erste Genuss in der Regel beginnt. Die Drogenbeauftragte hat Recht, wenn sie zugleich ein Vollzugsdefizit beim Jugendschutz beklagt. Die Gesetze sind schließlich ausreichend. Aber angesichts der neuen Studie und der steigenden Fallzahlen von regelmäßig volltrunkenen Jugendlichen muss man bezweifeln, ob der Staat kontrollierend genug leistet - er muss diesbezüglich mehr tun.

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