Geht's nur ums Geld?

Eine Debatte darüber zu führen, ob ein Bundeskanzler angesichts der wachsenden Verantwortung und der hohen Belastungen des Amtes genug verdient, ist legitim und angebracht. Aber warum ausgerechnet Peer Steinbrück der Auffassung ist, diese Diskussion anstoßen zu müssen, ist ein Rätsel.

Steinbrück muss höllisch aufpassen, 2013 nicht doch zum "Problem-Peer" der SPD zu werden. Geht es dem Kanzlerkandidaten eigentlich nur noch ums Geld? Das ist die Frage, die sich viele Normalbürger jetzt stellen werden. Die Diskussion um Steinbrücks Honorare ist noch nicht einmal richtig abgeklungen, schon macht er ein neues Einkünfte-Fass auf. Das grenzt an politisches Harakiri, wenn man im Wahlkampf auf Themen wie Gerechtigkeit und soziale Verantwortung setzen will. Steinbrück sollte endlich damit beginnen, sich zu den wesentlichen Problemen des Landes zu äußern statt sich Sorgen um den Kontostand des Regierungschefs und womöglich des eigenen zu machen. Denn das schwingt inzwischen bei dem Genossen leider immer mit - ob er will oder nicht. Man fragt sich deshalb, wer Steinbrück berät. Zumal auch das Gerede von Angela Merkels Frauenbonus nicht hilfreich ist. Dass dem SPD-Mann ein zwiespältiges Verhältnis zu erfolgreichen Frauen nachgesagt wird, ist bekannt. Mit seinem Hinweis verstärkt er diesen Eindruck nur noch. Frauen wollen völlig zu Recht und müssen auch wie Männer nach ihrer Leistung und nicht nach ihrem Geschlecht beurteilt werden. Das gilt für Angela Merkel allemal. Deshalb sind Äußerungen mit leicht chauvinistischem Zungenschlag fehl am Platze. nachrichten.red@volkfreund.de

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