Im Spiegel der Möglichkeiten

Unter dem Strich sagt die OECD, dass Deutschland gut ist, aber weit unter seinen Möglichkeiten bleibt. Und dass es sich deshalb weiter reformieren muss. Die OECD ist nicht irgendein Expertenteam, das im Wolkenkuckucksheim arbeitet.

Die Organisation repräsentiert die Regierungspraxis von 30 Industriestaaten der Welt. Wenn sie bemängelt, dass in unserem Bildungssystem zu viele Kinder zu früh aussortiert werden, ist das ernst zu nehmen. Ebenso die Kritik, dass die Qualifikation von Frauen zu wenig genutzt wird und generell die Arbeitsleistung in Deutschland, nach Stunden gemessen, eine der niedrigsten weltweit ist. Oder dass das Sozialsystem nicht effektiv und der Arbeitsmarkt nicht flexibel genug ist. Bei der Hälfte der gemachten Vorschläge wird die Union jubeln, aber sagen, die SPD mache leider nicht mit. Die andere Hälfte wird sie ablehnen. Bei der SPD verhält es sich umgekehrt genauso. Geht alles nicht, nicht so, nicht in der politischen Wirklichkeit Deutschlands, wird schließlich die gemeinsame Antwort der Regierungsparteien lauten. Der OECD-Bericht aber ist wie ein Spiegel, der eine mögliche Zukunft zeigt. So könnte eure Praxis sein, sagt er. Die hin einblicken, werden feststellen, dass sie da ganz schlecht aussehen. Angela Merkel ebenso wie Kurt Beck. Weil sie ihre sich gegenseitig blockierende parteipolitische Konkurrenz schon lange über politischen Willen, Weitsicht und Führungskraft gestellt haben. nachrichten.red@volksfreund.de

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