Islam und Islamismus

Welche Kritik erfuhr in dieser Woche ein Journalist in Deutschland, weil er den Islam als "Integrationshindernis" bezeichnet hatte. Der Mann hätte Islamismus sagen sollen, dann hätte das meiste gestimmt.

Auch sein Satz, dass ihn die "totschlagbereite Verachtung" für Frauen und Homosexuelle störe, die Zwangsverheiratungen, Ehrenmorde und antisemitische Pogrome.
Islam, Islamismus, das ist eine vielleicht fundamentale Unterscheidung. Das eine ist religiöser Glaube und zu respektieren. Dieser Glaube ist im besten Falle rein privat. Das andere ist fanatische Ideologie, die alle mit purer, brutaler Gewalt unter ihre Knute zwingen will. Das Eine ist Moderne, das Andere Mittelalter, so wie es - keine monotheistische Religion ist besser als die andere - das Christentum auch mal war. Nur sind wir nicht mehr im Mittelalter.
Was viele Nichtmuslime in Deutschland schreckt, ist nicht der Ramadan, nicht das Schweinefleischtabu, nicht das Kopftuch, wenn es freiwillig getragen wird. Sondern das, was Boko Haram in Nigeria mit entführten Mädchen macht und Isis mit jedem Christen. Ist der Judenhass der Hamas und der Todeskult der Taliban. Es ist der Wille zur totalen Verfügbarkeit über die Sexualität und Selbstbestimmung der Frauen, die diese Vergewaltigerhorden eint, und die absolute Intoleranz dieser Gruppen. Wo sie siegen, killen sie zuerst alle Andersgläubigen und steinigen demonstrativ ein paar "Ehebrecherinnnen". Dann ist Ruhe.
Ja, es gibt eine Grenze zwischen Islam und Islamismus. Aber wo ist sie, wer definiert sie und vor allem: Wer schützt sie? Von außen wirkt diese Grenze jedenfalls mitunter fließend. Etwa wenn in einer Moschee in Berlin-Neukölln ein Prediger dieser Tage ausruft, man solle alle Juden zählen und sie dann bis zum letzten Kind umbringen. Und niemand der Anwesenden widerspricht, niemand zeigt ihn an. Wo ist die Grenze, wenn türkische und arabische Kids mitten aus den hiesigen Vorstädten verschwinden und mit Köpfen ihrer "Feinde" in der Hand auf Videos von den syrischen Schlachtfeldern wieder auftauchen. Oder wenn einzelne "Friedens"-Demonstranten rufen: "Jude, Jude, feiges Schwein." Und kaum einer sagt etwas dagegen.
Wer zieht diese Grenze, wenn nicht zuerst der Islam selbst, seine Anhänger, seine Vertreter, seine Imame? Gut, es gibt im Islam nicht die eine Lehre, die eine Instanz, das ist ein Teil des Problems. Aber umso mehr müssten die Aufgeklärteren sich melden, auch hier, wenn sie hören, dass den Christen in Mossul nur ein paar Stunden gegeben wurden, um zu verschwinden oder zu sterben. Wenn Heiligtümer aller anderen Religionen, inklusive der ebenfalls moslemischen Schiiten vernichtet werden. Wenn Hasspredigten von Salafisten gehalten und Hassdemonstrationen durchgeführt werden. Wir haben einen islamischen Shitstorm gegen all das hierzulande nicht vernommen. Übrigens: Nicht einmal einen lauten der Nichtmuslime in Deutschland. Man wollte wohl nicht intolerant sein.

nachrichten.red@volksfreund.de

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