Nur Gewinner - Warum die neuen Energie-Etiketten sinnvoll sind

Von wegen Brüsseler Bürgerferne: Wieder leitet die EU eine Reform ein, von der jeder der 500 Millionen Verbraucher in Europa profitieren wird und dabei bares Geld sparen kann. Die EU will das "Energie-Etikett" überarbeiten, das an Elektrogeräten im Handel angebracht ist und Auskunft über den Energieverbrauch von Waschmaschinen, Kühlschränken und anderen Elektrogeräten gibt.

Seit über 20 Jahren leistet das Etikett, das mit Buchstaben, Farben und Symbolen arbeitet, dem Verbraucher wertvolle Hilfe bei seiner Kaufentscheidung. Zudem hat es die Hersteller dazu angespornt, den Energie- und Wasserverbrauch der Geräte kräftig zu senken. Nur: Über die Jahre hat die Aussagekraft des Etiketts gelitten.
Inzwischen werden etwa fast alle handelsüblichen Waschmaschinen im Bereich "A" eingruppiert. Dabei gibt es durchaus noch Unterschiede zwischen den Produkten beim Stromverbrauch. Es ist mehr als überfällig, dass die Skalierung jetzt entrümpelt wird und der Verbraucher wieder mehr Durchblick bekommt.
Gerade die deutschen Kunden werden profitieren. Die Deutschen zahlen europaweit nach den Dänen die höchsten Preise für die Kilowattstunde Strom. Wer bei der Neuanschaffung von Elektrogeräten die sparsamsten Produkte wählt, kann über die Jahre den höheren Anschaffungspreis für den teureren Wäschetrockner über eine niedrigere Stromrechnung locker wieder hereinholen. Die Hersteller wiederum basteln weiter an technischen Verbesserungen, die Strom und Wasser sparen.
Schon in den vergangenen Jahren hätte aber der Schatz, der bei den Energiekosten zu heben ist, höher sein können. Es mangelte nämlich an der Überwachung der EU-Vorschriften zur Energieverbrauchskennzeichnung durch die Behörden des jeweiligen Landes. In Deutschland sollen die Behörden noch vergleichsweise streng hinschauen. Doch auch hier klagen Umweltverbände über ein massives Vollzugsdefizit. Daher ist es sinnvoll, wenn eine Datenbank aufgebaut wird. So können sich einerseits Verbraucher schnell im Internet informieren. Zum anderen können die Behörden dann einfacher kontrollieren, ob die Unternehmen ihre Hausaufgaben erfüllen.
Es gibt also auf allen Seiten nur Gewinner.
nachrichten.red@volksfreund.de

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