Politische Eitelkeiten

Nach gerade einmal zwei Verhandlungsrunden stehen die ohnehin kläglichen Bemühungen zum Zusammenführen der Kreissparkassen Bitburg-Prüm und Vulkaneifel bereits vor dem Aus.

Selbst wenn man im Lager der Union (offiziell) keine Probleme sieht beziehungsweise keine sehen darf, kristallisiert sich doch heraus, dass die Protagonisten - und dies sind und bleiben die Institute selbst - in dieser Verschmelzung keinen Sinn sehen. Allzu laut pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass sich hinsichtlich der Unternehmens-Philosophie Gräben öffnen, die kaum zuzuschütten sind.Wenn nun also die Politik über das Wohl oder Wehe einer rationalen, ökonomischen Marschrichtung entscheiden soll, zeigt sich erneut die Absurdität eines Ablaufs, bei dem es weniger um den Sinn des wirtschaftlichen Zusammenschlusses als um politische Eitelkeiten geht.

Insofern läuft es mit den Eifel-Instituten fast genauso wie beim Fusions-Poker zwischen Bitburg-Prüm und Trier vor einem Jahr, als CDU-Mann Michael Billen in letzter Minute die Muskeln spielen ließ und die Verschmelzung von Kreissparkasse Bitburg-Prüm und Sparkasse Trier aus den Angeln hob.

Dabei darf man nicht vergessen, dass sich seinerzeit wenigstens noch die Landräte in ihrer Eigenschaft als Verwaltungsratschefs stark machten und hinter der Fusion standen.

Dieses Mal sind Gleichgültigkeit und Ablehnung regelrecht zu fühlen. Weder Roger Graef in Bitburg noch Heinz Onnertz in Daun ist daran gelegen, sich für eine Vereinigung ins Zeug zu legen, zu der sie per Kreistagsbeschluss praktisch gezwungen worden sind. Da Gleichgültigkeit und Ablehnung auch in weiten Kreisen der Bevölkerung vorherrschen, stellt sich die Frage, inwieweit die Geschlossenheit der Union reicht, um ihr Renommier-Projekt zu Ende zu führen.

Diese Fusion wird nach gesundem Menschenverstand also scheitern. Nur, dass der in der Politik nicht immer gefragt ist.

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