Unheilvolle Allianz

Wenn Neonazis und Hooligans gemeinsam aufmarschieren, dann ist Gewalt auf deutschen Straßen programmiert. Der Rechtsstaat kann sich das nicht gefallen lassen.

Genauso wenig darf er zulassen, dass selbst ernannte Gotteskrieger von Deutschland aus in den Krieg ziehen oder Salafisten hierzulande Kämpfer rekrutieren. Der Staat muss hart durchgreifen, um die Sicherheit der Bürger und ein friedliches Miteinander zu gewährleisten. So oder so. Die Mittel dafür hat er. Und zwar in einem ausreichenden Maße.
Ein Protest gegen Salafisten und deren Ideologie war das ja nicht, was in Köln zu beobachten gewesen ist. Sondern zuallererst die Lust auf eine handfeste Prügelei, zu der sich Hooligans fast jeden Samstag am Rande der Bundesligaspiele über die sozialen Netzwerke verabreden. Schlimm genug.
Erschreckend ist nun jedoch die Masse der Gewaltbereiten und die offenkundig gewordene Nähe der Hooligan-Bewegung zur rechten Szene.
Der IS-Terror im Irak und in Syrien führt nicht nur dazu, dass Muslime in Deutschland aneinandergeraten. Wie in Hamburg, wie in Celle. Sondern die Ausläufer dieses Terrors lassen die unheilvolle Allianz aus deutschen Schlägern und Kriminellen mit Rechtsextremen enger zusammenrücken. Das ist das Gefährliche.
Berechtigte Ängste vor dem Islamischen Staat und den Salafisten werden darüber hinaus dazu benutzt, alte Vorurteile neu zu bedienen. Insbesondere die rechte Szene, deren politischer Arm mit der NPD längst tot ist, erhält dadurch neuen Zulauf. Die Sicherheitsbehörden müssen deshalb zusätzlich alarmiert sein - sie werden in diesen Wochen gefordert wie lange nicht mehr.

nachrichten.red@volksfreund.de

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