Viel Wind....

Substantielles hat das Krisentreffen zum Spitzel-Skandal bei der Telekom beileibe nicht ergeben. Das war sowieso nicht zu erwarten, wenn der Innenminister noch nicht einmal an dem Gespräch teilnimmt.

Wer will es den Telekom-Konkurrenten auch verübeln, dass sie lieber wegbleiben, als sich unter den Generalverdacht des Datenmissbrauchs stellen zu lassen? Viele dürften sogar klammheimlich Freude darüber empfinden, dass der T-Riese derzeit im öffentlichen Ansehen zum T-Winzling schrumpft. Der Kommunikationsmarkt in Deutschland ist schließlich hart umkämpft. Überdies weiß die Branche selber: Mit der in der Politik so beliebten Idee einer Selbstverpflichtung hätte man sich nur lächerlich gemacht. Es ist halt absurd, wenn sich Unternehmen dazu verpflichten sollen, Gesetze einzuhalten. Der skurrile Vorschlag wurde zum Glück dankend abgelehnt. Wenn die Affäre etwas lehrt, dann dies: Datenschutz, für viele Menschen bisher eher ein abstraktes Gut, wird in der Welt der vielfältigen Kommunikation immer wichtiger. Denn Daten ermöglichen kriminelle Handlungen - so einfach ist die Gleichung. Kein Wunder also, dass Innenminister Schäuble und die seit Anfang des Jahres geltende, verdachtsunabhängige Vorratsdatenspeicherung wieder unter Beschuss geraten sind. Der Telekom-Skandal ist Wasser auf die Mühlen der Kritiker: Wenn massenhaft und länger Gespräche gespeichert werden, wächst eben die Gefahr von Datenmissbrauch, sagen sie. Stimmt! nachrichten.red@volksfreund.de

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