Überbordende Verehrung

Zum den Artikeln "Dalai Lama ruft zu Toleranz auf" und "Ein Gott zum Anfassen? Kult um Dalai Lama" (TV vom 19. Mai):

Die Notiz auf der Titelseite des Trierischen Volksfreunds ist trotz ihrer Kürze weitaus brisanter als der Bericht auf der Innenseite. Dort wird der Dalai Lama mit den Botschaften zitiert, "die Zeiten von ‚eine(r) Religion und eine(r) Wahrheit' seien vorbei; mehr Toleranz sei gefordert". Wem die eigene Tradition lieb und wert ist, muss sich fragen, ob hier aus dem Fernen Osten nicht eine wirkliche Offensive unter freundlichen Gebärden geschieht!? Man muss sich erinnern, dass es im Buddhismus den Begriff der Wahrheit, wie wir ihn kennen, nicht gibt. Für uns ist er ein Wert, der Toleranz erst ermöglicht. Nur aus einer eigenen Überzeugung heraus kann ich tolerant sein. Genau genommen hat der Dalai Lama also nicht für Toleranz geworben, nicht werben können, sondern für Indifferenz. Die überbordende Verehrung für den Dalai Lama sollte hinterfragt werden.Gisela Steinbach, Trier religion

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