Angesichts des aufziehenden Wandels nicht verzagen

Zum Artikel "Kostet der Liter Benzin in zehn Jahren vier Euro?" (TV vom 5./6. Januar) erhielten wir diese Zuschrift:

Es war eigentlich zu befürchten, nicht, dass der Preis je Barrel Rohöl über 100 Dollar steigt, sondern dass eine mächtige Lobby aus Förderländern, Mineralölkonzernen und nicht zuletzt unserem immer hungrigen Steuerstaat verhindert, dass neue Technologien erst aus der Schublade gezogen werden, wenn der letzte Tropfen Rohöl aus der Erde herausgepumpt, durch Pipelines gepresst, mit Tankschiffen über die Weltmeere geschippert, raffiniert und dann verbrannt worden ist. All die "wertvollen" Investitionen in Förderanlagen, Bohrinseln, Pipelines, Tankschiffe und Raffinerien müssen sich doch rechnen. Wen interessiert es da, dass unsere Umwelt kollabiert? Mit der 100-Dollar-Marke wurde aber erstmalig eine Schmerzgrenze überschritten. Die Gier nach noch mehr Profit hat alle Dämme gebrochen und jagt im wilden Galopp über uns Endverbraucher hinweg. Dass alle, die mit der Vermarktung von Erdölprodukten zu tun haben, gewaltig und endgültig den Ast absägen, auf dem sie sitzen, scheint noch keinem klar zu sein. Vom Zeitalter des hauptsächlich menschlichen und tierischen Krafteinsatzes sind wir hinübergeglitten in das Zeitalter der Dampfmaschine, danach hat der Verbrennungsmotor unsere Welt dominiert. Wir sollten angesichts des aufziehenden Wandels nicht verzagt sein, in naher Zukunft wird es auch keine Hersteller von Verbrennungsmotoren mehr geben. Die nächste Epoche wird elektrisch. Verbrennung fossiler Energieträger wird endgültig der Vergangenheit angehören. Nutzen wir endlich die Kraft aus der Energiequelle, die nicht nur uns, sondern den Planeten Erde in seiner ganzen Schönheit und Vollkommenheit hervorgebracht hat - die Sonne. Auch machen Entwicklungen aus Japan mit Pressluftmotoren oder Hybridantrieb Hoffnung, dass wir nicht in einer kalten, dunklen Zukunft versinken. Dass wir heute technologisch nicht weiter sind als vor 100 Jahren, ist auch die Schuld unseres Staates, der zum einen die finanziellen Mittel, zum anderen die Verpflichtung hat, neue zukunftsfähige und umweltfreundliche Technologien entwickeln zu lassen. Bleibt zu hoffen, dass nun der unheilige Verbund aus Staat und Wirtschaft endlich sein Ende findet und die gewählten Volksvertreter das tun, wozu sie gewählt wurden: Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Hans Moll, Wallenborn energie

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