Beschämend

Zum Artikel "Rente reicht nicht: Viele Ältere brauchen Minijobs" (TV vom 27. Oktober):

"Normale" Renten waren noch niemals üppig. Trotzdem sind die Rentner zu allen Zeiten damit zu Recht gekommen. Und warum? Weil sie mit geringen Mitteln wirtschaften können und sich schämen, Sozialhilfe zu beantragen. Ähnlich ist die Situation der heutigen Rentner einzuschätzen: Um sich selbst oder ihren Kindern und Enkeln mehr leisten zu können, nehmen sie einen sogenannten Minijob an. Da sollten sich mal die jungen Sozialhilfe-Empfänger jeglicher Couleur ein Beispiel dran nehmen. Die tun das in der Regel nämlich nicht, weil dann die Sozialleistung gering gekürzt wird! Wenn ich lese, dass noch Mittsiebziger ihre kleine Rente mit ihrer Hände Arbeit aufbessern, finde ich es beschämend, dass dies für junge Sozialhilfeempfänger unzumutbar sein soll. Herrn Dörfler von der Trie rer Arbeitsagentur widerspreche ich insofern, als die 400 Euro-Grenze nur für Rentner gilt, die das 65. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Jenseits dieser Altersgrenze darf unbegrenzt zur Rente hinzu verdient werden. Selbstverständlich fallen dann die normalen Abzüge an. Aber die volle Rente bleibt. Und es wäre ja noch schöner, wenn dies anders wäre! Also, liebe Mitrentner: Lasst uns in die Hände spucken und die Konjunktur ankurbeln. Die Sozialleistungen nehmen freudig und freiwillig andere in Anspruch.

Monika Herres, Ralingen

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