Besser als im öffentlichen Dienst

Zum Leserbrief "Ehrlich, transparent, sozial" (TV vom 23./24. Februar):

Christian Schmidt behauptet in seinem Leserbrief zum Thema "Mindestlohn", die Kirchen und karitativen Einrichtungen würden sich "vehement gegen jeden Mindestlohn wehren". Wie er zu dieser Einschätzung kommt, bleibt rätselhaft. So hat beispielsweise der frühere Trierer Bischof Reinhard Marx noch im Januar in einem Interview zur Mindestlohnfrage betont, dass das Eingreifen des Staates jetzt notwendig sei, "um Hungerlöhne und Niedriglöhne in einer ethisch nicht verantwortbaren Weise zu verhindern". Gleichzeitig machte der Bischof in dem Interview aber auch darauf aufmerksam, dass der Mindestlohn nicht "die Lösung der Lösungen" sei, sondern dass es vielmehr notwendig sei, die Tarif autonomie zu stärken. Bischof Marx bezeichnete eine starke Tarifautonomie als einen "Grundpfeiler der Sozialen Marktwirtschaft".Rätselhaft bleiben auch die Behauptungen von Christian Schmidt, die kirchlichen Beschäftigen hätten "nicht den normalen Sozialschutz" und würden von ihren Arbeitgebern schlechter behandelt als "die Konkurrenz". Um nur ein aktuelles Beispiel zu nennen, das zeigt, dass dem nicht so ist: Für die über 16 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kirchlichen Arbeitsverhältnissen im Bistum Trier wurde gerade eine neue Arbeits- und Vergütungsordnung in Kraft gesetzt. Diese orientiert sich an den Regelungen des öffentlichen Dienstes, bei einigen Bestimmungen stellen sich die kirchlichen Angestellten aber besser als die in der öffentlichen Verwaltung.Stephan Kronenburg, Pressesprecher Bistum Trier tarife

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