Bewusst angestoßen

Papst Benedikt XVI. ist ein sehr kluger, sehr belesener und hochgelehrter Mann, der genau weiß, was er will und was er tut, und der seinen Lessing und dessen Ringparabel gut kennt: Wohlan! Es eifere jeder seiner unbestochenen, von Vorurteilen freien Liebe nach!

Es strebe von euch jeder um die Wette, die Kraft des Steines in seinem Ring an Tag zu legen! Komme dieser Kraft mit Sanftmut, mit herrlicher Verträglichkeit, mit Wohltun, mit innigster Ergebenheit in Gott zu Hilf'! Nur durch Abgrenzung der Religionen untereinander kann ein Dialog stattfinden. Wer selber keinen Standpunkt hat, kann den Standort anderer nicht einklagen. Nur wer sich selber kennt, kann mit anderen in einen Dialog treten. Deshalb wendet sich der Papst gegen die Religionsvermischung und Relativierung der Glaubensbekenntnisse. Und nur so können die religiösen Führer aller Religionen zum Nachdenken über ihre eigene Religion bewegt werden, zum Beispiel im Islam. So lange man im Islam aber im Koran nur das absolute tatsächliche Wort Gottes/Allahs sieht, ist kein wirklicher Dialog möglich. Der Papst hat etwas angestoßen. Ich glaube nicht, dass er das nicht gewollt hat. Hans Greis, Wawern

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