Zur Kolumne "Familienbande" mit dem Thema "Aufklärung über den Osterhasen" (TV vom 24. März):
Ich war erstaunt, als ich den Beitrag einer Psychologin las. Es ging um Feste mit religiösem Hintergrund wie Ostern, Nikolaus und Weihnachten. Viele Eltern fragen sich, belüge ich mein Kind, wenn ich an den Figuren Osterhase, Nikolaus und Christkind festhalte? Die Psychologin rät, keine Aufklärung zu betreiben und das Kind in seiner heilen Welt zu belassen. Ich bin der Meinung, wenn ein Kind mich direkt anspricht, ob es einen Osterhasen oder das Christkind gibt, kann nur eine Antwort richtig sein, nämlich "Nein"!
Da sind wir bestrebt, so früh wie möglich Kindern den Wert der Ehrlichkeit nahe zu bringen, und was tun wir? Belügen sie bewusst. Auch bei der Frage nach Gott müssen wir ehrlich sein und den Kindern sagen, dass wir Menschen nicht wissen, ob Gott existiert. Mein Vater sagte immer, glauben heißt nicht wissen. Er hat recht! Ehe das Kind die Wahrheit von anderen Kindern oder Erwachsenen hört, ist es besser, es erfährt die Wahrheit von einer engen Bezugsperson. Ein Gefühl von Enttäuschung könnte sonst entstehen, daraus folgernd Wut und ein Vertrauensbruch.
Verstecken Sie ruhig weiterhin Ostereier und spielen Sie Christkind, wichtig nur: Bleiben Sie bei der Wahrheit.
Ulla Dieninghoff
Morbach-Hunolstein