Bye-bye, Hillary

Zum Artikel "Hillary schafft die Wende nicht" (TV vom 8. Mai):

"Hillary is back" konnte man nach den Präsidentschaftsvorwahlen in Pennsylvania allenthalben vernehmen. Und tatsächlich: immer dann, wenn sie im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten mit dem Rücken zur Wand stand und alle dachten, jetzt sei sie erledigt, wartete sie wieder mit einem Sieg in irgendeinem (wichtigen) Bundesstaat auf und alles war mehr oder weniger wieder offen. Die von ihr vollmundig angekündigte Wende ist jedoch ausgeblieben. Zwar hat sie in Indiana mit hauchdünnem Vorsprung gewonnen, allerdings lag sie in North Carolina weit hinter ihrem parteiinternen Konkurrenten Barack Obama, der seinen Gesamtvorsprung damit sogar noch ausbauen konnte. Hillary hat angekündigt, bis zum Ende weiterzumachen, was bedeutet, dass wohl die Super-Delegierten entscheiden müssen, wer für die demokratische Partei ins Rennen ums Weiße Haus gehen wird. Dabei scheint alles auf den schwarzen Senator aus Illinois hinauszulaufen, denn wie sollte eine Partei ihren Wählern erklären, dass sie nur mit der "Nummer zwei" ins Rennen gehen will? Die ehemalige First Lady hat einen grottenschlechten Wahlkampf geführt, und wenn ihre Wahlkampf(un-)fähigkeit Rückschlüsse auf ihre Qualifikation als Präsidentin zulässt, so bleibt zu hoffen, dass Amerika diese bittere Erfahrung erspart bleibt. Die Verbissenheit, mit der sie vorgeht und die permanenten Attacken gegen Obama reichen eben nicht aus, um das Blatt noch zu ihren Gunsten zu wenden. Hillary hat erklärt, Amerika brauche einen Präsidenten, der nicht aufgibt. Viel mehr benötigt dieses Land aber einen Führer, der zum Wohle der Nation handelt und die Interessen des Landes über seine eigenen stellt. Es wäre nun endgültig an der Zeit, dass die Parteiverantwortlichen Frau Clinton klar machen, dass nur ein Rückzug ihr überhaupt noch eine Chance geben könnte, jemals wieder für das höchste politische Amt in den USA zu kandidieren, bevor sie ihren Kontrahenten soweit demontiert hat, dass dessen Aussichten auf einen Sieg gegen McCain im November immer weiter schwinden. Vielleicht ist aber das ihre Absicht, denn dann wäre 2012 der Weg für sie zumindest theoretisch wieder frei. Dieter Müller, Wittlich us-wahlkampf

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