Das neue SPD-Lieblingsopfer

Bildung

 „Rettet unsere Schule“ steht an den Fenstern der Grundschule in Oberkail. Der Protest gegen die geplante Schließungswelle wird lauter. Foto: TV-Archiv/Andrea Weber

„Rettet unsere Schule“ steht an den Fenstern der Grundschule in Oberkail. Der Protest gegen die geplante Schließungswelle wird lauter. Foto: TV-Archiv/Andrea Weber

Foto: (e_eifel )

Zu den Artikeln über die geplanten Schließungen der kleinen Grundschulen in der Region und den Protestaktionen dagegen:
Ich finde es gut, dass sich die Menschen von Mosel, Hunsrück, Eifel und den anderen Regionen des Landes in Mainz zur Wehr setzen gegen die möglichen Schließungen ihrer Grundschulen. Es geht um viele Schulen, die eine richtig gute Arbeit leisten und individuell fördern können.
Die Landesregierung und Bildungsministerin Hubig von der SPD schieben alle Schuld an den Überprüfungen der kleinen Grundschulen auf den Landesrechnungshof. Der ist scheinbar das neue Lieblingsopfer der SPD Rheinland-Pfalz.
Ich sage es ganz offen: Ich vertraue dem rheinland-pfälzischen Landesrechnungshof bei nahezu allen Themen (Mittelrheinbrücke, Hunsrückflughafen Hahn usw.) mehr als der Regierung. Aus meiner Sicht fehlt im Bildungsministerium und bei der Ampel-Regierung der politische Wille, sich für den Erhalt von ländlichem Raum einzusetzen. Man kann die Gesetze zur Mindestgröße von Grundschulen nämlich ändern, wenn man das will.
Statt Millionen für zweifelhafte Beraterverträge und dubiose Geschäftspartner rund um Nürburgring und Flughafen Hahn aus dem Fenster zu werfen, wäre dieses Geld bei den Schulen und auch bei der Polizei in Eifel, Mosel und Hunsrück besser aufgehoben.
Jens Münster
Altlay

"Kleine Schulen sind pädagogisch und betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll." - Sorry, aber da hat sich der Schreiberling wohl nicht richtig informiert oder der SPD schlicht und ergreifend nach dem Mund geredet.
Was passiert denn mit den schüchternen oder hochbegabten oder etwas schwächeren Schülern, wenn sie auf einer großen Schule sind? Richtig, sie werden übersehen oder werden gar als störend eingestuft. In kleinen Schulen kann man auf solche Kinder Rücksicht nehmen, und die soziale Entwicklung ist generell besser. Und betriebswirtschaftlich wird es auf längere Sicht auch keine Vorteile haben. Ganz im Gegenteil: zuerst schließt man die Dorfschulen, dann die Kitas. Immer weniger Familien ziehen in die Dörfer oder ziehen gar weg. Dann werden Bäckereien und andere Geschäfte geschlossen - die Dörfer sterben. Klar, der Staat spart, aber was ist mit uns? Was passiert mit unseren Kindern, unseren Traditionen, der Dorfgemeinschaft, den "kleinen" Geschäftsleuten? Achja, stimmt, das ist ihnen ja egal.
Melanie Wery-Sims
Schulelternsprecherin der Grundschule Heidenburg

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