Der eigentliche Skandal am Hahn

Politik

Zu den Artikeln "Noch keine Schlüsselübergabe" und "Untersuchungsausschuss? ‚Wir denken vom Ende her'" (TV vom 12. Mai):
Keine Frage, es ist peinlich, was die Landesregierung bei der Veräußerung des Flughafens Hahn abliefert. Der eigentliche Skandal ist jedoch, dass der hoch defizitäre Flughafen weiterbetrieben werden soll und nicht in einem geordneten Insolvenzverfahren abgewickelt wird. Den 340 Millionen Euro Subventionen aus dem Landeshaushalt in den letzten Jahren sollen jetzt noch einmal 75 Millionen Euro folgen. Da passt es ins Bild, dass ganz beiläufig ein aktueller verlorener Zuschuss von drei Millionen Euro erwähnt wird und keine Partei sich - wie auch über die vielen Milliarden Euro (!), mit denen der Bundeshaushalt den Flugverkehr jedes Jahr (!) subventioniert - darüber aufregt.
Und ein Skandal ist es, dass dabei überhaupt nicht thematisiert wird, in welchen Hotspot der Klimaschädigung dieses ganze Geld fließt.
Denn durch nichts richtet man in so kurzer Zeit so massiv und so "nachhaltig" Schaden an, wie wenn man in ein Flugzeug steigt. Man kann nur hoffen, dass die EU ihrer Verantwortung in Sachen Klimaschutz und Steuerverschwendung endlich gerecht wird und diese weiteren Subventionen nicht genehmigt.
Reiner Neises
Biesdorf/Karlsruhe

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