Die Falschen auf der Anklagebank

Zum Artikel "Ein von höherer Stelle erdachtes System" (TV vom 2./3. August):

Ich war Referentin des Diakonischen Werkes, dem übergeordneten Spitzenverband der Johanniter. In dieser Funktion habe ich Frau Moske kennen gelernt und sie in ihrer Arbeit des Regionalverbandes beraten. Frau Moske hat mich damals um Hilfe gebeten, weil sie die Praktiken der Aufwandsentschädigungen und damit steuerlich nicht korrekten Lohnabrechnungen nicht mehr hinnehmen wollte. Sie und ihre Kolleginnen waren damals so verängstigt, dass ich sie fachlich und mental auf die Gespräche mit dem Landesvorstand im Herbst 2002 vorbereitet habe. Sie hat sich intern mit allen ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur Wehr gesetzt.

Der Landesverband beendete offensichtlich nicht die Systematik, kündigte aber Frau Moske ihre Arbeitsstelle. Unverständlich ist für mich, warum nicht die Initiatoren und die Fortsetzer des Systems auf der Anklagebank sitzen.

Ich habe Frau Moske beim Aufbau von "Nestwärme" begleitet. Hier zeigt sie seit Jahren, dass eine Sozialorganisation mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern sehr wohl ein korrektes Entlohnungssystem haben kann. Seit 2002 bin ich Beiratsmitglied bei "Nestwärme". Ich kenne das große Engagement von Petra Moske und den unermüdlichen Einsatz des gesamten Teams für die Familien mit behinderten und schwerstkranken Kindern. Frau Moske hat mit "Nestwärme" ein einzigartiges Netzwerk helfender Hände geschaffen, damit die betroffenen Menschen Hilfe und Wertschätzung bekommen. Genau diese Wertschätzung steht auch Frau Moske zu.

Michaela Plümecke, Waldesch

justiz

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