Die Front der Gegner wächst

Zum Artikel "Wir haben nur einen Schuss" (TV vom 18. September):

Die Aussage "Das ist den Bürgern nicht zu vermitteln" kann im Umkehrschluss nur heißen, dass es auch in der CDU/CSU-Fraktion zu einer immer stärkeren Abwendung von dem Gesetzentwurf des Ministers Wolfgang Tiefensee kommt. Die Front der Gegner verbreitert sich von Tag zu Tag, und die Eile der Befürworter wird immer offensichtlicher. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn reist von Verkehrsminister zu Verkehrsminister, um für den Gesetzentwurf zu werben. Die Verkehrsminister befürchten bei der Bahn-Privatisierung zum einen, dass die Infrastruktur für den Regional- und Nahverkehr abgebaut wird, zum anderen, dass der Wettbewerb auf der Schiene entfällt. Dies hätte auch für das erst vor kurzem wieder vom rheinland-pfälzischen Verkehrsminister Hendrik Hering gefeierte Erfolgsmodell "Rheinland-Pfalz-Takt" mit einem Zuwachs der Fahrgastzahlen um fünf Prozent im ersten Halbjahr 2007 fatale Folgen. Für die Region Trier würde es bedeuten, dass Ausbaumaßnahmen, zum Beispiel der Ausbau der Bahnstrecke Trier-Luxemburg, nicht ausgeführt werden. Eine privatisierte Bahn hätte wohl nur geringes Interesse an dieser Strecke, weil dadurch wenig Geld zu verdienen wäre.Nicht unerwähnt soll in diesem Zusammenhang sein, dass der Verkauf des 49-prozentigen Anteils an der DB AG für sechs bis acht Milliarden Euro einer einzigartigen und bisher noch nie da gewesenen Verschleuderung von Volksvermögen führen würde. Dieses Volksvermögen ist in 150 Jahren von Generationen von Steuerzahlern geschaffen worden und beträgt heute insgesamt 200 Milliarden Euro, wie einige Experten berechnet haben.Die Verkehrsminister der Länder haben eine Mitverantwortung dafür, dass der Steuerzahler, also wir alle, die dazu beigetragen haben, den Wert der Bahn zu erhalten und zu steigern, nicht die Dummen sein werden und für schlechtere Leistungen auch noch höhere Preise zu zahlen haben. Bernd Kruse, Bitburg bahn-privatisierung

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