Zum Artikel "Bitte tief einatmen und dann zahlen" (TV vom 30. März):
Praxisgebühr! Genau wegen dieser Gebühr habe ich mich, als ich mich selbstständig machte, dazu entschlossen, in die private Krankenversicherung zu gehen und nicht in der gesetzlichen zu bleiben. Was war das ein Zirkus?! Gebühr schon bezahlt? Beim Augenarzt? Beim Zahnarzt? Oder beim Hausarzt, bei dem man früher, ohne diese Gebühr zu zahlen, erst gar keine Überweisung bekommen hat. Ein unsägliches Thema!
Dass beim Thema Häufigkeit der Arztbesuche Handlungsbedarf besteht, ist offensichtlich.
Es kann aber auch nicht sein, dass Menschen am Monatsende nicht mehr zum Arzt gehen, weil kein Geld mehr übrig ist.
Ein erster Schritt wäre meines Erachtens, dass man dem Patienten sämtliche vom Arzt abgerechneten Leistungen zur Kontrolle zukommen lässt. Der Patient bekommt so einen Überblick der verursachten Kosten. Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass zu Unrecht abgerechnete Leistungen auffallen würden.
Dass Arbeitgeber vom ersten Tag an eine Krankmeldung verlangen können, ist für mich kein unnötiger Arztbesuch, sondern schützt die Gemeinschaft vor Blaumachern!
Markus Benzmüller,
Mülheim an der Mosel

Eine Eigenbeteiligung der Patienten soll unnötige Arztbesuche reduzieren. Wie stellen die sich das vor? Die Medikamente werden pro Quartal verschrieben, also vier Arztbesuche. Sind verschiedene Medikamentenpackungen zeitlich versetzt leer, noch öfter. Die Krankenkasse will keine erheblich früheren Medikamentenverschreibungen. Empfehlungen der Krankenkasse: zwei Mal pro Jahr Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen (für die Frau) und beim Zahnarzt, noch einmal vier Arztbesuche. Dann ein- oder zweimal Blutwerte bestimmen und Impfungen.
Jetzt erkrankt der Patient aber auch mal zusätzlich oder verletzt sich. Wie kommt man dann zur Annahme, die im Durchschnitt acht Arztbesuche im Jahr wären zu viel und könnten den Patienten durch Gebühren "abgewöhnt" werden?
Beate Christen, Landscheid

Wenn der Kassenärztlichen Vereinigung nichts Besseres für ihr Problem einfällt, als wieder die Praxisgebühr einzuführen, tut sie mir leid. Die Praxisgebühr hat in der Vergangenheit einfach nichts bewirkt. Ihre Abschaffung war mehr als richtig. Also Finger weg von solch blöden Ideen!
Herbert Daufenbach, Wittlich