Die besten Jahre

Zum Thema "Pflege von Angehörigen" meint diese Leserin:

Ich kann das Gezeter über die Pflegeentlastung nicht mehr hören oder lesen. Zwölf lange Jahre habe ich meine Mutter gepflegt, davon war sie drei Jahre bettlägerig. Das alles neben meinem Beruf als Krankenpflegerin. Gepflegt habe ich meine Mutter von 1973 bis 1985. Ich war damals 32 Jahre alt. Meine besten Jahre gingen so weg.Meine Mutter hätte ich niemals in ein Heim gegeben, denn die beste Betreuung ist nun mal die Betreuung durch Angehörige. Das Pflegepersonal kann sich nie so intensiv darum kümmern. Ich hatte keine Hilfe, geschweige denn Pflegegeld. Die Leihgebühr für Hilfsmittel habe ich selbst bezahlt. Morgens hieß es um 4.15 Uhr aufstehen, Mutter versorgen, drei Kohleöfen bedienen und um 6 Uhr auf Station sein. Mittags müde heim und es ging weiter. Die Angehörigen sollten einmal darüber nachdenken, was unsere Mütter für uns Kinder getan haben, Evakuierung, Nachkriegszeit und so weiter. Es ist einfach Pflicht, dass die Kinder sich um die Eltern kümmern.Dagmar Otto, Trier SOZIALES

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