Dreist, naiv, unverständlich

Musik

Zum Artikel "Individuelles, Originelles, Unerhörtes" (TV vom 19. August):
Was Rainer Nolden in seiner Kritik über das Konzert des Robbie Nakayama Trios im Trierer Brunnenhof geschrieben hat, kann man nicht unerwidert stehen lassen. Das Piano-Trio hat auf hohem Niveau kammermusikalische Eigenkompositionen präsentiert, auf die auch ein professioneller Musiker mit Hochschulabschluss zu Recht stolz sein könnte. Der Autor vertritt allerdings anscheinend die Auffassung, dass einem erst mit einem Professorentitel automatisch die gelungenen Kompositionen in die Feder springen. Das ist ein sehr naiver und wirklichkeitsfremder Ansatz.
Zu behaupten, Nakayama habe quasi Takte diverser Jazzpianisten kopiert und in seine Kompositionen eingefügt, ist dreist. Vielmehr ist es bewundernswert, dass der junge Pianist die großen Jazzpianisten bereits studiert und ihre Ästhetik in sein Spiel integriert hat. Dabei war festzustellen, dass er seine eigene Klangsprache schon dezidiert entwickelt hat und mit seinem (!) Trio beeindruckend umsetzen konnte. Dies zu leugnen und für ein nächstes Konzert einzufordern, wie das Herr Nolden formuliert, ist nach so einem Abend völlig unverständlich. Kein Geringerer als Jazzpianist und Dozent Michael Wollny hat die Qualitäten des jungen Pianisten erkannt und ihm einen der sehr seltenen Jazz-Studienplätze an der Hochschule in Leipzig gewährt.
Es ist sehr bedauerlich, dass Herr Nolden in seinem Artikel das hochwertige pianistische Spiel von Robbie Nakayama und seine erstklassigen Eigenkompositionen nicht zu würdigen wusste.
Benedikt Heit
Gutweiler
Dr. Bert Laux
Trierweiler

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