ENERGIE

Zum Artikel "Das Ende des klassischen Versorgers" (TV vom 2. Dezember):

Das Vorhaben des Energieversorgers Eon, seine Geschäftsstruktur zu verändern, ist vordergründig einleuchtend. Man muss aber kein Hellseher sein, um zu erkennen, welches Ziel diese Neustrukturierung verfolgt. Eon will sich von den unkalkulierbaren Risiken des Kernkraftwerk-Rückbaus und dem durch Emissionsvorgaben immer schwieriger werdenden Betreiben von Kohlekraftwerken trennen. Die geplante vom Gewinnbereich abgetrennte "Problem-Eon" mit den Bestandteilen Kernenergie und Kohle wird irgendwann als Konkursmasse dem Staat und damit dem Steuerzahler überlassen. Die Politik ist gefordert, diese Vorgehensweise zu verhindern. Wir müssen eine neue Grundsatzdiskussion führen. Darf das Bestreben der EU, die Grundversorgung der Bürger (Wasser, Strom, Bahn) in private Hände zu geben, weiter vorangetrieben werden? Die jetzt bestehende Trennung von Netzbetreibern, Stromerzeugern und Anbietern steuert in seiner Perversion in eine völlig falsche Richtung. In der Grundversorgung machen Anbieter den größten Reibach, die weder eigene Leistungen erbringen noch ein Zukunftsrisiko tragen. Ihre allein aus Maklertätigkeit bestehende Leistung mag für "Geiz ist geil"-Anhänger einen kurzfristigen Vorteil bringen. Wenn aber solche Firmen den Hauptteil der Gewinne abschöpfen, wird der kurzfristige Kostenvorteil ein Bumerang auf die Zukunft. Ich fordere die Politik auf, gegenzusteuern: Alle leistungslosen Maklertätigkeiten müssen mit einer Umsatzsteuer von 30 Prozent belegt werden, um wieder ein Gleichgewicht zwischen Leistungsträgern und Vermittlern herzustellen. Diese Einnahmen dienen dann als Zukunftssicherung für folgende Bereiche: staatliche Zuschüsse für den Rückbau von Kernkraftwerken; Zuschüsse zu Stromnetzerhaltung und Erweiterung; Zuschüsse für Breitbandverkabelung; Zuschüsse zur Unterhaltung Schiene ... Markus Hardt, Neumagen-Dhron

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