ENERGIE

Zum Kommentar "Immer einen Schritt voraus" (TV vom 8. April) und zum Thema Windkraft:

Fakt ist, dass die allerorts als Allheilmittel propagierte und mit Vehemenz betriebene Energiewende längst aus dem Ruder gelaufen ist und Politiker, Investoren, Produzenten und andere Beteiligte sich möglichst schnell noch ein möglichst großes Stück vom imaginären Kuchen sichern wollen, bevor es sprichwörtlich den Bach runtergeht. Solange es keine auch kostenmäßig vertretbare Speichermöglichkeiten gibt, ist jede weitere errichtete Windkraftanlage (WKA) absoluter Nonsens, den wir kleine Stromkunden alle immer teurer bezahlen müssen. Großkunden haben sich wohlweislich aus dieser Monsterspirale ausgeklinkt. Zwei Faktoren beeinflussen maßgeblich den Strommarkt: a) der Strombedarf, der je nach Tageszeit und Wochentag sehr unterschiedlich ist und b) die Stromlieferung, die bei WKA je nach Wetterlage auch sehr different ist. Ein Extrembeispiel: Angenommen, wir hätten als Stromlieferanten nur alternative Energien, wie es ja geplant und laut Frau Hammermann in der Eifel realisiert ist, und es wäre an einem Werktag Windstille und bedeckter Himmel, dann gingen die Lichter und Maschinen aus, wären da nicht die konventionellen Kraftwerke, auch Atomkraftwerke, die diese Schwankungen stabilisieren. In Deutschland müssen milliardenschwere Strom trassen gebaut werden, um den unsinnigen Windstrom zu verteilen. Ein weiteres großes Problem ist, dass kein Mensch die Stromleitungen vor seiner Haustür will. In der Nordsee stehen und laufen Windräder, die vom Stromkunden bezahlt werden, aber keinen Strom liefern, weil es keine Leitung gibt. Seit dem Abschalten der acht Atomkraftwerke und der daraufhin als Allheilmittel propagierten und gepushten Energiewende vor drei Jahren sind bei Großkonzernen wie RWE und Eon milliardenschwere Finanzlücken entstanden. Da die EEG-Umlagen gedrosselt wurden, sind WKA-Bauer und -Betreiber in finanzielle Bedrängnis geraten. Prokon musste Insolvenz anmelden, Juwi stand angeblich kurz davor. Woher Frau Hammermann ihre Zahlen hat, ist mir ein Rätsel. Laut ihr verdienen ja nicht nur die Konzerne, auch Stadtwerke, Gemeinden, Handwerker, Bauern und anderes Fußvolk partizipieren am "Windrausch". Die Energiewende ist mitnichten eine Erfolgsgeschichte. Hermann Warscheid, Bettenfeld

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