Ein verlässliches Wissensfundament ist wichtig

Bildung

Zu unserer Berichterstattung über die Digitalisierung des Unterrichts:
Natürlich sollte sich Unterricht an den modernen technischen Möglichkeiten der Kommunikation und Informationsvermittlung orientieren. Dies geschieht an vielen Schulen, die Weiterentwicklung sollte den individuellen Bedürfnissen von Lernenden und Lehrenden überlassen werden.
Zum Beispiel lassen sich leicht die Smartphones der Schülerinnen und Schüler nutzen. Die Anschaffung ganzer Laptopsätze halte ich für weniger sinnvoll, als dass jeder Schüler sein eigenes Gerät hat, für das er selbst verantwortlich ist.
Über eine notwendige finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung der Hard- und Software kann man nachdenken, wie dies ja auch bei den übrigen Lehr- und Lernmitteln bis dato ist oder war.
Bei der Diskussion über Unterrichtsmaterialien wird meines Erachtens zu sehr vergessen, dass der Erfolg des Lernens im Wesentlichen vom Lehren und Lernen selbst abhängt. Wenn Lehrer es schaffen, bei ihren Schützlingen Begeisterung für die Materie zu entfachen, wenn Schülerinnen und Schüler die Vokabeln und Formeln und andere Inhalte wirklich lernen, wenn nicht pauken, sind das gute Lernvoraussetzungen. Dies wird in Zeiten der universellen Verfügbarkeit von Wissen allenthalben übersehen. Kreativität im Umgang mit vorhandenem Wissen und Bildung bedürfen nämlich trotzdem eines verlässlichen Wissensfundaments.
Zuletzt möchte ich die Sicht des schulischen Lernens auf einen anderen, ganz wesentlichen Aspekt lenken: Nach meiner Erfahrung werden unterrichtliche Lernprozesse immer mehr durch individuelle pädagogisch-soziologische Defizite bei jungen Menschen gestört.
An manchen Schulen gibt es deshalb dankenswerterweise Fachleute, die Lehrerinnen und Lehrer und Eltern bei der Bewältigung dieser individuellen Probleme unterstützen. Hier gehört noch mehr Investition hin, Prävention in diesem Sinne ist bares Geld wert!
Peter Grasmück, Taben-Rodt

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