Eine Verwaltungsebene einsparen

Zum Leserbrief "Neues Denken: Veränderungen von unten dringend nötig" (TV vom 9. Mai):

Mit diesem Leserbrief von Hermann Weber aus Wiltingen veröffentlichte der TV einen exzellenten Beitrag. Man gewinnt tatsächlich bei vielen Kommunen den Eindruck, als sei Schuldenmachen ein Kavaliersdelikt.Eine Ursache für diese Mentalität scheint mir in einer auf allen Ebenen überbordenden Parteienhierarchie mit ausgeprägtem Machtstreben um die Spitze zu liegen. Obwohl jeder Würdenträger beim Amtsantritt gelobt, Schaden vom Volke zu wenden, gehen viele gute Vorsätze (wenn sie denn ernsthaft vorhanden sind) in Sachzwängen und überspitzter Parteiendisziplin unter: Man möchte ja wiedergewählt werden. Und so werden je nachdem kleine oder auch größere Geschenke an die "Klienten" verteilt, denn nach der Wahl ist immer auch vor der Wahl. In den Gemeinden müssten von vornherein Parteien von den Wahlen ausgeschlossen bleiben, denn hier kennt jeder jeden oder kann sich entsprechend informieren. So haben viele Wähler, insbesondere Jugendliche, den Eindruck, sowieso nichts ändern zu können. In Rheinland-Pfalz müsste dringend eine Verwaltungsebene eingespart werden, um die Pflichtausgaben der Gemeinden und Bürger auf ein auch dem Bevölkerungsrückgang angepasstes und verträgliches Maß zu reduzieren. Durch eher noch steigende Umlagen und Vorhalte von Pflichtleistungen rutschen immer mehr Gemeinden in die roten Zahlen, zumal ihnen weitgehend die Möglichkeit genommen wurde, gewisse Einnahmen selbst zu bestimmen. So wird die so genannte Selbstverwaltung immer mehr zur Zwangsverwaltung. Alfred Hauer, Niederweiler FINANZEN

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