Emotionen zahlen sich nicht aus

Zum Artikel "Trierer OB: Fusion ist kein Thema mehr" (TV vom 30. Juni):

Ein Blick zurück hätte gezeigt, dass es in den zurückliegenden Jahren in unserer Region eine Reihe von Sparkassen-Fusionen gegeben hat, die meisten allerdings gezwungenermaßen auf Grund der seinerzeitigen Verwaltungsreform. Aber es gab auch eine Fusion auf "freiwilliger Basis", aus kommunalpolitischer Weitsicht zwischen der Stadtsparkasse und der Kreissparkasse Trier. Allerdings auch hier nicht auf Anhieb, sondern erst im zweiten Anlauf. Auch damals waren es Emotionen, über die man stolperte, und dies kam die Institute teuer zu stehen, denn beide bauten beispielsweise nach dem gescheiterten ersten Versuch, was gemeinsam so nicht gebaut worden wäre. So wird es jetzt wieder kommen, mit Sicherheit, über kurz oder lang, dass man sich zusammenschließen wird. Denn die Dynamik unserer Lebensumstände verlangt nach politisch vernünftigen und nicht nach irrationalen Reaktionen, und so gilt auch hier "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Zumal die geltend gemachten Gründe für die Ablehnung im Bitburger Kreistag überwiegend mit der Sache selber nichts zu tun hatten. Außerdem ist das Ergebnis nur knapp und offensichtlich nicht in allen Fällen ungezwungen zu Stande gekommen. Kommunalpolitik ist nicht immer mundgerecht. Nicht selten verlangt sie außerordentliches Stehvermögen, wenn es um die Wurst geht. Emotionen jedenfalls, hüben wie drüben, zahlen sich nicht aus. Im Gegenteil.Nicht umsonst heißt es manchmal, wenn die Notbremse gezogen werden muss: "Was gebe ich für mein dummes Geschwätz von gestern", jedenfalls zu Recht, wenn viel Zukunft im Spiel ist. Karlheinz Steinlein, Trier wirtschaft

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