Enteignung durch die Hintertür

Katholische Kirche

Zur Berichterstattung über die Pfarreien-Reform im Bistum Trier:
Angesichts von immer weniger Kirchenbesuchern und rückgängigem Engagement ehrenamtlicher Menschen vor Ort scheint die Zusammenlegung der 887 Pfarreien in circa 35 Großpfarreien der richtige Weg zu sein. Anders lassen sich die kirchlichen Belange künftig wahrscheinlich nicht mehr sinnvoll regeln.
Die geplante Zusammenlegung der Vermögen dieser alten Pfarreien stellt jedoch eine grobe Missachtung des Spenderwillens dar. Entstanden sind diese Vermögen überwiegend durch Spenden und freiwillige, ehrenamtliche Arbeitsleistungen der Menschen vor Ort für die Kirche im Dorf. Löst der Bischof nun diese Pfarreien rechtskräftig auf, was er offensichtlich nach Kirchenrecht darf, können diese Pfarreien mangels Existenz auch keine Vermögen mehr haben. Das kommt einer Enteignung durch die Hintertür gleich. Die bisherigen Verwalter der Vermögen machen sich damit zum Eigentümer. Das Geld geht in die Großpfarreien über, die Intention der Spender wird ignoriert.
Eine Alternative wäre die an den jeweiligen Ort zweckgebundene Verwaltung der Vermögen durch das Bistum oder durch die jeweilige Zivilgemeinde. Damit könnte das Geld für den Erhalt der teilweise unter Denkmalschutz stehenden Kirchen genutzt werden. Die Menschen vor Ort müssten sich nicht betrogen fühlen.
Erich Marx
Lorscheid

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