Erfreuliche Entwicklung

Gesellschaft

Zum Artikel "Letzte Ruhe unter Reben" (TV vom 30. Juni):
Als ich vom ersten Friedweinberg (Bestattungsgebiet) Deutschlands im rheinland-pfälzischen Ahrweiler las, konnte ist es gar nicht glauben. Und die Kirche gibt ihren Segen dazu?!
Ich kann mich noch gut erinnern: Als die ersten Friedwälder im Gespräch waren, hat die katholische Kirche alles versucht, diese zu verhindern. Sie schreckte nicht zurück, öffentlich Andersdenkende zu diskriminieren. Jetzt mischt sie sich wieder ein und betont, sie lege Wert darauf, dass niemand anonym bestattet wird.
Ich frage mich, wieso die katholische Kirche nicht akzeptieren kann, dass jemand anonym bestattet werden möchte. Ist dies ein tolerantes Verhalten? Nein! Sogar die Angehörigen und Freunde müssen diesen letzten Wunsch des Verstorbenen hinnehmen.
Ich freue mich über die Entwicklung, endlich nehmen alternative Beisetzungsformen zu. Es ist auch sehr wichtig, da wir mit vielen Kulturen zusammenleben. Auf einem Grab ist es nicht von Bedeutung, ob Rosen, Lilien, Zwergkiefern, Tomaten oder Kräuter wachsen, ob ein teures, billiges oder selbstgemachtes Gesteck dort steht. Es ist auch unwichtig, wenn die christliche Symbolik in Form eines Kreuzes fehlt. Von Bedeutung ist nur, dass wir an unsere Verstorbenen denken und sie lieben. Für viele Menschen wäre es von großer Bedeutung, wenn Friedhofsverordnungen überdacht und Neuerungen zu individueller Gestaltung erlaubt würden.
Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auch einige Bestattungsunternehmen offen für neue Ideen sind.
Ulla Dieninghoff
Morbach-Hunolstein

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