Erst zugespitzt, dann weggelassen

Zu den Artikeln "Anzeige statt Ermittlungen" und "Grünes Verwirrspiel" (TV vom 23. August):

Diese Überschriften haben bei mir zuerst den Eindruck erweckt, die Pressemitteilung der Grünen-Bundestagsabgeordneten Ulrike Höfken zu ihrem Besuch auf dem Gelände des geplanten Golfparks in Fellerich entbehre jeder Grundlage, die Abgeordnete und die Fraktionssprecherin der Grünen im VG-Rat Konz hätten unwahre Behauptungen über den VG-Bürgermeister Manns in die Welt gesetzt. Erst beim Lesen des vollständigen Textes wird deutlich, dass dieser Eindruck offensichtlich täuscht. Es gibt ein Schreiben der Staatsanwaltschaft Trier, in dem "… tatsächlich von einem ‚Ermittlungsverfahren gegen Manns' die Rede" ist. Die Ermittlungen sollen allerdings eingestellt worden sein. Der vom TV zitierte Satz des Oberstaatsanwaltes "Es gibt wegen des geplanten Golfparks keine Ermittlungen gegen Herrn Manns" bedarf also zumindest einer Ergänzung: Es gibt keine Ermittlungen "mehr". Oder sollte die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingestellt haben, das es nicht gegeben hat?Merkwürdig finde ich zudem, dass der TV mit keiner Silbe auf die Hintergründe der Anzeige des Gemeinderatsmitglieds aus Temmels gegen den VG-Bürgermeister wegen Untreue eingeht. Der restliche Inhalt der Pressemitteilung, in dem unter anderem auf die dem geplanten Projekt in Fellerich entgegenstehende Gesetzeslage hingewiesen wird, findet ebenfalls keine Erwähnung. Möglicherweise wären die Leser des TV und die betroffenen Bürger vor Ort aber nicht nur an einer Nachricht über eine vermeintlich unwahre Pressemitteilung der Grünen, sondern auch an Informationen zu diesen Themen interessiert?Der unausgesprochene Vorwurf des Verfassers der TV-Artikel in der Formulierung, "dass diese (Pressemitteilung) von den Journalisten gelesen wurde, lag schon an der Überschrift", fällt also auf ihn zurück. Er bedient sich nicht nur des Mittels der Zuspitzung, sondern des Weglassens. Im Sinne der von ihm geforderten öffentlichen Entschuldigung der Bundestagsabgeordneten bei Herrn Manns hoffe ich, dass der TV das Versäumte - selbstverständlich nach eingehender Recherche - nachholt und die Leser auch darüber ausführlich informiert.Ewald Winter, Wasserliesch POLITIKER

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