Für Prestige-Projekte fließt das Geld in Strömen

Zum Artikel "Sitzplatzgarantie bleibt Wunsch" (TV vom 30. November):

In jüngster Zeit häufen sich die Leserbriefe zum Thema "Schülerbeförderung in Bussen". Besonders bemerkenswert sind die vielen Zuschriften der Betroffenen selbst. Fast alle haben den gleichen Inhalt: überfüllte Busse, zu viele Stehplätze, keine Sicherheitsgurte. Inzwischen hat sich auch das Landesparlament des Themas angenommen mit dem simplen Ergebnis: Für mehr Sicherheit müssen mehr Busse eingesetzt werden. Veranschlagte Mehrkosten: 50 Millionen Euro. Dies ist jedoch Sache der Kreise, denn die sind schließlich für die Beförderung zuständig. Das Ergebnis steht also meiner Ansicht nach schon fest: Keiner will oder kann die Mittel aufbringen. Da fällt mir doch spontan ein, wofür zum Beispiel sehr viel Geld vorhanden ist: für die Erlebniswelt Nürburgring etwa mehr als 100 Millionen Euro Steuergelder, für Prestige-Projekte wie Fußball-Arenen und Stadthallen, für Millionengräber wie die Flugplätze Hahn, Zweibrücken und eventuell Bitburg, für überzogenen Fernstraßenbau mit Riesenbrücken auf Pump, für Bezuschussung von Gewerbegebieten auf der grünen Wiese und damit unwiederbringlichem Entzug für Nahrungsmittel- und/oder Energieerzeugung. Ich fasse zusammen: Für Prestige-Projekte des Landes, der Kreise und Verbandsgemeinden fließt das Geld in Strömen. Man fragt sich, wer nach den demographischen Vorhersagen die Nutzer, Zahler und Unterhalter dieser gigantischen Projekte sind. Hier kann nur eine schnelle und nachhaltige Investition in die "Urproduktion" Abhilfe schaffen. Es ist nicht die Frage, ob wir das Geld haben, sondern lediglich, wofür wir es ausgeben. Alfred Johann Hauer, Niederweiler schülerbeförderung

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