Für einen Moment die Not vergessen

Zum Artikel "Bistum kritisiert Schuhkarton-Aktion" (TV vom 19. Oktober):

Vor ein paar Jahren erfuhr ich von "Weihnachten im Schuhkarton" und bin seitdem begeisterte "Packerin" und Mitarbeiterin. Ich sehe diese Aktion nicht im herkömmlichen Sinne als Entwicklungshilfe, sondern einfach als Geschenke der Freude und der Liebe. Wir denken am Geburtsfest Christi an die, denen es nicht so gut geht wie uns. Und so wird es auch bei den Kindern, die die Päckchen bekommen, empfunden. Freundschaften und Briefkontakte, die aus dieser Aktion entstanden sind, bezeugen das. Auch sind in den Päckchen nicht überwiegend Süßigkeiten und Spielsachen. Sie enthalten in erster Linie warme Kleidung, Schreib- und Malsachen, ein Spielzeug oder ein Stofftier und an letzter Stelle ein paar Süßigkeiten, meistens Traubenzucker. Das lässt die Kinder für den Moment ihre Not vergessen, das ist wohl richtig, aber die Freude und Zusammengehörigkeit ist für beide Seiten - die, die hier einpacken und die, die dort auspacken - oft das ganze Jahr über präsent. Meine Freude am Geben und Spenden ist durch die Zusammenarbeit mit dem Verein "Geschenke der Hoffnung" eher gewachsen als geschmälert worden, was sich sehr positiv auf meine Einstellung und Beteiligung an anderen Projekten der Entwicklungshilfe ausgewirkt hat.Die Kinder erhalten - nur wenn sie möchten - beim Verteilen der Päckchen eine Bibelgeschichte in der jeweiligen Landessprache, was ich persönlich gut finde. "Weihnachten im Schuhkarton" ist für mich auch ein Stück gelebte Ökumene.Mechthild La Barr, Bitburg Kirche

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