Fakten oder Propaganda?

Zu den Leserbriefen von Dieter Bergemann "In den denkbar schlechtesten Händen" (TV vom 26./27. April) und Arnold Otten/Dr. Ilse Zeimetz "Sprung aus dem ideologischen Schützengraben" (TV vom 3./4. Mai):

Warum setzt Herr Bergemann die bloße Präsentation von Fakten mit chinesischer Regierungspropaganda gleich? Hält er es für gerechtfertigt, die von tibetischen Separatisten zu verantwortenden Pogrome unter den Teppich zu kehren, nur weil das chinesische Regime ebenfalls Dreck am Stecken hat?Menschenrechte sind unteilbar. Ziel der tibetischen Ex tremisten ist nicht die Verbesserung der katastrophalen Menschenrechtssituation in China, nicht die Befreiung der Menschen dort aus Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnissen. Sie kämpfen erklärtermaßen für etwas ganz anderes: Für die Loslösung von China, für ein sogenanntes "Freies Tibet", in dem sie dann selber die Herren sind.Der menschenverachtende Charakter von Geschichte, Ideologie und Praxis der Dalai-Lama-Spielart des Buddhismus lässt sich schon seinen Originalquellen entnehmen und wird unter anderem durch aktuelle Beiträge in Zeitungen wie "Der Standard" und "Die Welt" belegt. Das gilt erst recht für US-amerikanische Medien. So berichtete die "Washington Post", gestützt auf Augenzeugenberichte westlicher Touristen, am 27. März ausführlich über die mörderischen Exzesse tibetischer Aufrührer. Herr Bergemann bestreitet die Freundschaft zwischen Himmlers "Rassenforscher" Berger und dem Dalai Lama, obwohl beide bis in die 1990er Jahre intensiven Kontakt pflegten. Zwar stellen Frau Zeimetz und Herr Otten richtig fest, er sei während der nationalsozialistischen Tibet-Expedition noch ein Kleinkind gewesen, ignorieren jedoch, dass er seine herzlichen Beziehungen zu zahlreichen bekennenden Antisemiten und Rechtsextremisten bis heute fortsetzt. Da braucht es nicht zu verwundern, wenn er bei seinem Israel-Besuch Anfang 2006 seinen Respekt vor den Wählern der palästinensischen Terror-Organisation Hamas zum Ausdruck brachte und sich nach eigenem Bekunden auf die Begegnung mit Hamas-Terroristen freute.Klaus Blees, Trier tibet

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