Begreifen unsere Politiker es denn nie: Griechenland im Euro wird ein Subventionsfall auf unabsehbare Zeit. Das werden die Menschen in keinem der Euro-Staaten akzeptieren. Der Grexit dagegen ist die Chance für Griechenland, das Land von Grund auf zu reformieren. Fazit: Griechenland im Euro zerstört Europa mit negativen Folgen auch für das britische Referendum. Ein Grexit dagegen stärkt den Euro-Raum und bringt Griechenland wieder auf die Beine. Josef Saxler, Daun Kaum einer hatte damit gerechnet, dass die Griechen die Tür mit solch einer Wucht zuwerfen werden. Sofort versucht die europäische Führung in einer konzertierten Aktion, Tsipras als den alleinig Schuldigen zu identifizieren. Man sei zu neuen Verhandlungen nach dem Referendum bereit. Die Initiative müsse aber von den Griechen ausgehen, so Merkel. Wie das gehen soll, lässt sie offen, dürfte aber unter der jetzigen griechischen Regierung überhaupt nicht möglich sein. Jetzt gibt es erst einmal ein tägliches Euro-Zonen-Begrüßungsgeld von 60 Euro aus dem Geldautomaten. Ignoriert nun das griechische Volk die Ablehnungsempfehlung seiner Regierung, dann müsste diese demissionieren. Wohl niemand in Europa würde ihr nachtrauern. Nach dem, was sie uns bisher geboten hat, müssen wir allerdings davon ausgehen, dass selbst diese politische Grundregel in Griechenland nicht gilt. Die Gefahr besteht, dass sich die Abwärtsspirale in Griechenland weiter und zunehmend schneller drehen wird. Damit einhergehend wird sich Griechenland innenpolitisch weiter radikalisieren und auch außenpolitisch mehr und mehr von den westlichen Grundprinzipien abrücken. Allein aus diesem Grunde müssen alle politisch Verantwortlichen ein Interesse daran haben, Griechenland in der gemeinsamen Euro-Zone zu halten. Der griechischen Bevölkerung kann nur empfohlen werden, ihren Premierminister schnellstmöglich auf eine ihrer Inseln zu verbannen. Nur dann wird ein Neuanfang möglich sein. Dieter Grau, Sparkassendirektor a. D., Hillesheim