Finanzen

Zum Artikel "Merkel und Kauder zählen ihre schwarzen Schäfchen" (TV vom 19. August) und zum Griechenland-Rettungspaket:

Bundeskanzlerin Angela Merkel will das Euroland retten, koste es, was es wolle. Es werden 86 Milliarden Euro den bereits gezahlten 216 Milliarden Euro nachgeschoben. Leider fehlt hier den meisten regierenden Politikern und Abgeordneten der wirtschaftliche Sachverstand und, was noch bedrohlicher ist, Zivilcourage. Trotz der bereits an Griechenland gezahlten 216 Milliarden Euro ist die dortige Arbeitslosenzahl von 12,7 auf 26,5 Prozent gestiegen und das Bruttoinlandsprodukt um 21 Prozent gefallen. Statt Wachstum hat sich die Krise in Griechenland verschlimmert. Finanzminister Wolfgang Schäuble, bis dato der Fels in der Brandung mit entsprechendem Sachverstand und klugen Vorschlägen, wird zerrieben. Wortbrüche, ständige Kurskorrekturen, Lügengeschichten sind an der Tageordnung. Nun findet auch der Internationale Währungsfonds (IWF), dass die 86 Milliarden Euro in einem Fass ohne Boden landen, und fordert einen massiven Schuldenerlass für das "gebeutelte" Griechenland, wohlwissend, dass der IWF als Erster seine 19 Milliarden Euro zurückerhält, entsprechend seinem "preferred creditor status", der vorher vereinbart wurde. Dass es uns wirtschaftlich gutgeht, zieht den Neid der Nachbarländer nach sich. Man vergisst dabei, dass eine schmerzhafte, knallharte Konsolidierungspolitik von dem Jahr 2000 bis 2008 sowie die Tüchtigkeit, Flexibilität und Innovationsfähigkeit der zahlreichen deutschen Familienbetriebe zu diesem positiven Ergebnis geführt haben, nicht der Euro. Marie-Luise Niewodniczanska, Bitburg Anm. d. Red.: Frau Niewodniczanska (FDP) ist Mitglied des Kreistags im Eifelkreis und des Bitburger Stadtrats.

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