Finanzen

Zum Artikel "500-Euro: Der Schein der Kriminellen" (TV vom 4. Feb.) und zum Interview ",Es geht um 60 Milliarden Euro’" (TV vom 9. Feb.):

Klingeling: Bargeld in der Kasse – wie lange gibt's das noch, fragt sich Leser Peter Jegen-Schmitz. Foto: dpa

Klingeling: Bargeld in der Kasse – wie lange gibt's das noch, fragt sich Leser Peter Jegen-Schmitz. Foto: dpa

Foto: Jens Büttner (g_leser

Im Kampf gegen Kriminalität und Geldwäsche plant Minister Schäuble eine Obergrenze für Bargeldzahlungen von 5000 Euro. Italien hat die Obergrenze schon länger, die Mafia gibt's trotzdem noch. Kriminelle finden leider immer einen Weg. Die Bürger aber, die sich in lauterer Absicht des Bargeldes bedienen, werden unnötig kriminalisiert. Die Bundesregierung fordert, den 500-Euro-Schein zu verbieten. Das Ziel dieser Vorschläge ist sicher, obwohl unsere Regierung und die EU das natürlich (noch) heftig dementieren würden, die langfristige Abschaffung des Bargelde. Es ist zu befürchten, dass das Bargeldverbot ähnlich wie damals der Euro gegen den Volkswillen durchgesetzt wird. Aber im Prinzip ist es ganz einfach: Man schafft zuerst das Bargeld ab und führt dann negative Zinsen ein. Auch neue Vermögensabgaben wären per Zwangsabbuchung vom Konto direkt umsetzbar. So löst der Staat sein Verschuldungsproblem auf dem Rücken der Sparer. Und der Sparer ist dieser staatlichen Zwangsenteignung schutzlos ausgeliefert. Ohne Bargeld kann der Staat alle Transaktionen und damit das gesamte wirtschaftliche Handeln der Bürger kontrollieren. Kein Trinkgeld oder ein Geldgeschenk der Oma an die Enkel bleibt unentdeckt. Bargeld wird oft schlecht geredet, ehrliche Bürger bräuchten kein Bargeld. Es gibt aber gute Gründe für das Bargeld. Bei einem Bargeldverbot wäre man total abhängig von der Bank. Und was ist bei einem Hackerangriff oder Stromausfall, wenn das gesamte System längerfristig lahmgelegt ist? Nicht vergessen sollte man auch, dass viele Menschen, vor allem Ältere, am Monatsanfang einen gewissen Betrag von ihrem Konto abheben und zahlen dann jeweils bar, um einen besseren Überblick über ihre Ausgaben zu haben. Bereits heute sind viele Menschen überschuldet, die Abschaffung von Bargeld würde das Problem noch verschärfen. Der wichtigste Grund für das Bargeld ist sicherlich der Schutz der Privatsphäre. Man kann sich viele Dinge vorstellen, für die Menschen Geld ausgeben, über die nicht die ganze Welt Bescheid wissen sollte. Es wäre aber möglich, falls es kein Bargeld mehr geben würde. Durch Beschränkungen oder gar ein Bargeldverbot käme es zu einer weiteren Erosion des Vertrauens der Bürger zu den sie regierenden Politikern. Die total verfehlte Euro-Politik zum Nachteil für den deutschen Steuerzahler und Sparer, eine verkorkste Energiewende sowie eine vollkommen aus dem Ruder gelaufene Asylpolitik oder jetzt die Diskussion ums Bargeld, es gibt sehr viele gute Gründe, den Politiker-Herrschaften einen deutlichen Denkzettel zu verpassen - etwa bei den drei anstehenden Landtagswahlen am 13. März. Peter Jegen-Schmitz, Schankweiler

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