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Zum Artikel "Niersbach in Bedrängnis" (TV vom 21. Mai):

Der ehemalige DFB-Präsident Niersbach laviert in der Causa "WM 2006" schon seit Mitte 2015 herum. Zur Aufklärung der verdächtigen Geldströme bei der Vergabe hat er bisher noch nicht beigetragen. Mit der Übernahme der politischen Verantwortung und dem Rücktritt vom Präsidentenamt hat er seiner Meinung nach seine Schuldigkeit getan. Herr Niersbach hat ein seltsames Verständnis von Verantwortlichkeit, ganz selbstverständlich sitzt er weiterhin in den finanziell lukrativen Fifa- und Uefa-Gremien. Offenbar hat er den Bezug zur Realität verloren. Dass die Fifa jetzt die Ermittlungen gegen Niersbach wegen der WM-Affäre aufnimmt, ist logisch. Warum hat die neue DFB-Spitze Niersbach nicht von seinem Irrweg abgebracht? Der sogenannte Neuanfang im DFB mit dem Präsidenten Reinhard Grindel (mit dem Stallgeruch des alten DFB) ist nicht gelungen. Ein Beispiel ist das Abstimmungsverhalten beim Fifa-Kongress in Mexiko. Das Präsidium wurde ermächtigt, für ein Jahr über die Besetzung und Abberufung der Mitglieder in der sogenannten unabhängigen Überwachungskommission entscheiden zu dürfen. Persönlich war Grindel betroffen und sollte Mitglied in der Governance-Kommission der Fifa werden. Nach der Abstimmung ruderte er zurück und empfahl dem Council und dem Fifa-Präsidenten, den Beschluss in einem entscheidenden Teil nicht umzusetzen, da er die Beschlussvorlage falsch gedeutet habe. Hier fragt man sich, ob Grindel der richtige Mann für den Präsidentenstuhl ist? Ein Neuanfang im DFB sieht anders aus. So ist das Vertrauen vieler Sportler und Mitglieder in Fußballvereinen nicht zu gewinnen. Konrad Theis, Trier

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