GESELLSCHAFT

Zum Artikel "Flohmärkte am Sonntag sind im Land möglich" (TV vom 27. März):

Wieder wird dem Bürger dieses Landes seitens Kirche und Politik vorgeschrieben, wie der Sonntag wertig zu gestalten sei. Großzügig wird uns Bürgern zugebilligt, an acht Sonntagen einen Flohmarkt besuchen zu dürfen. Was steht eigentlich dagegen, dass an jedem Sonntag ein Flohmarkt-Besuch möglich wäre? Dort findet soziales Treffen statt und bietet Familien Kurzweil, Austausch und Spaß. Gleichwohl ist auch für Einsame/Alleinlebende Begegnung und Kontakt zu Menschen möglich und schafft Bindung zur Außenwelt. Zur Sorge der Kirche sei zu beachten, dass viele Menschen im kirchlichen Bereich beschäftigt sind, in Krankenhäusern, Seniorenheimen, Rehazentren, Buchhandlungen, Devotionalienläden. Der ganze Dienstleistungsbetrieb im Gesundheitsbereich, Polizei, Justiz, Bahnen, Bus oder Flugverkehr - sie alle übernehmen Sonntagsarbeit. Und hier meine ich: Arbeit ist Gebet! Wer Sorge hat, dass ein Sonntagsgottesdienstbesuch infrage gestellt wird, dem sei gesagt: Wen interessiert es bei uns in den ländlichen Bereichen, dass die Möglichkeit gegeben ist, eben diese Gottesdienste wahrzunehmen, da Priester vor Ort überlastet und kaum noch da sind? Durch Sparmaßnahmen wurden die Pfarreiengemeinschaften größer und größer, persönlicher Kontakt zu den Priestern ist kaum noch möglich. Aber so hat man es gewollt. Wer einen Gottesdienst sucht, der wird ihn finden, und in der Hohen Domkirche sind genug Priester anwesend. Nach dem Gottesdienst ist außerdem noch Gelegenheit zum Besuch eines Flohmarktes. Also bitte ich die Politik, es uns zu überlassen, was uns der Sonntag wert ist und verbitte mir jegliches Bevormunden. Gerlinde Denis, Föhren

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