GESELLSCHAFT

Zum Leserbrief "Frei und zufrieden" (TV vom 13. März):

Herr Wagner beschreibt die Agenda 2010 als Erfolgsgeschichte. Da muss ich widersprechen. Diese unselige Agenda hat dafür gesorgt, dass die Arbeitslosenstatistiken nachhaltig geschönt werden! Nachdem Basta-Gazprom-Kanzler Schröder dafür gesorgt hatte, dass die Unternehmenssteuern gesenkt wurden, musste das Geld ja irgendwo herkommen. Und da "Gerd" immer schon ein offenes Ohr für die Großunternehmen hatte, zahlen eben die kleinen Leute die Zeche. In einem Punkt hat Herr Wagner recht: Es wurde gefördert und gefordert. Gefördert wurde das Großkapital, und das Geld, das dazu benötigt wurde, forderte man von den Arbeitnehmern, Rentnern und Sozialhilfe-Empfängern. Arbeitsplätze wurden nur kurzfristig besetzt und so die Statistik geschönt. Dazu kommen alle Arbeitslosen, die sich in irgendeiner sinnvollen oder sinnfreien Maßnahme befanden. Die fallen auch raus! Ebenso die Langzeitarbeitslosen über 58 Jahre. Wenn man von offiziell drei Millionen Arbeitslosen spricht, sind all diejenigen eben nicht erfasst. Die reale Zahl dürfte zwischen 4,5 und fünf Millionen liegen. Die Agenda hat Deutschland zum Billiglohnland verkommen lassen. Weg von der Sozialen Marktwirtschaft, hin zum totalen Kapitalismus. Wie eine entsolidarisierte Gesellschaft aussieht, zeigt sich in den USA. Das ist Kapitalismus im Endstadium, darauf bewegen wir uns mit Riesenschritten zu. Die Armen bekriegen sich untereinander. Die Reichen leben abgesondert hinter Mauern, streng bewacht, mit eigenen Kindergärten, Schulen und ärztlicher Versorgung. Festzustellen bleibt: Der größte Sozialabbau der letzten 40 Jahre in Deutschland wurde von der "Arbeiterpartei" SPD verbrochen! Dass da die Grünen mitgemacht haben, zeigt, wie machtgeil diese Partei ist. Ihnen hängen die sozialen Sauereien, die sonst immer von der FDP kamen, bis heute an. René Pauly, Trier

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