GESUNDHEIT

Zum Artikel "Plötzlich kam ich [... ] nicht mehr mit" (TV vom 2. Sept.):

Mit Interesse verfolge ich die Veröffentlichungen über die Nervenkrankheit Amyotrophe Lateral sklerose (ALS). Besonders berührt hat mich die Geschichte der Familie Justen. Meine Mutter ist 1974 im Alter von 62 Jahren an ALS erkrankt. Angefangen hat es damit, dass sie grundlos stürzte, ihr etwas einfach aus den Händen fiel oder sie sich öfters verschluckte. Es folgten zwei Jahre Odyssee zu Ärzten und Krankenhäusern, bis uns 1976 die Diagnose ALS gestellt wurde. Bis dahin hatten wir von dieser Krankheit nichts gehört und waren daher nicht ganz hoffnungslos. Aber ihr Zustand verschlechterte sich zusehends, und als uns der Chefarzt eines Trie rer Krankenhauses die Aussichtslosigkeit klarmachte, wollte die Kranke, die längst im Rollstuhl saß, nur noch daheim versorgt werden. Dabei denken wir noch heute dankbar an unseren damaligen Hausarzt zurück, der meine Mutter vorbildlich betreute. Und wenn es Momente der Verzweiflung gab und wir einander weinend hielten, war Mutter nicht verbittert, sondern dankbar für jegliche Zuwendung, besonders über die ihrer zwei Enkelinnen. Nachdem sie sich trotz pürierten Essens so sehr verschluckt hatte, dass sie binnen drei Tagen starb, war sie 65 Jahre alt. Elisabeth Lemmer, Wintersdorf

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