Geblitzt und abgezockt

Politik

Zum Artikel "Tempo-Sündern in der Region drohen noch mehr Kontrollen" (TV vom 6. Oktober):
Man kann das Land Rheinland-Pfalz zu seiner geglückten Abzocke nur beglückwünschen. Bei einer abschüssigen Autobahn das Tempo innerhalb kürzester Abstände auf 100 km/h und dann auf 80 km/h zu reduzieren ist schon dreist. Richtig mies wird es, wenn man berücksichtigt, dass die 80er-Beschilderung nach dem Blitzer nochmals wiederholt wird. Verhindert der Fahrer aus diesem Grund eine zu starke Verzögerung, wird er als sogenannter "Raser" geblitzt und abgezockt. Es wäre sehr informativ, wenn auch solche, offensichtlich der Geldmacherei geschuldeten Sachverhalte öffentlich dargestellt würden. Hierzu liest man allerdings nichts.
Ein weiteres Beispiel dieser Abzockmentalität war vor etwa eineinhalb Jahren auf der A 48 zu bewundern. Dort wurde in einer Baustelle bei einem Tempolimit von 60 km/h geblitzt (natürlich ausschließlich wegen der Verkehrssicherheit). Zu "Rock am Ring" einige Wochen später in Mendig wurde die Geschwindigkeitsbegrenzung wegen des zu erwartenden Anreiseverkehrs auf 80 km/h erhöht, ohne dass sich an der Baustelle selbst (und somit an der Gefahrenlage) etwas geändert hätte. Nun ja, irgendwie müssen die Diätenerhöhungen unserer am Existenzminimum lebenden Landespolitiker ja finanziert werden.
Simon Liefgen
Mayen
Wegelagerer gab es schon immer. Der Unterschied zu früher ist, dass sie heute unserer Sicherheit dienen. So jedenfalls will man mir es seit Neuestem einreden. Ja, mit Sicherheit lässt sich vieles schönfärben und sogar mit Nächstenliebe garnieren. Wer will da widersprechen?! Wir werden ausgespitzelt, gefilmt, zur Kasse gebeten ... zu unserem Besten. Sicherheit verkauft sich eben gut.
Roland Grundheber
Trier

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