Gemeinsam gegen Mobbing und Psychoterror

Zum Artikel "Zu Tode gemobbt" (TV vom 30. September):

Im TV habe ich von dem Fall einer Familie in Großbritannien, die zum Opfer ständiger Schikane, Mobbing und täglicher Attacken aus der Nachbarschaft wurde, gelesen. Über zehn Jahre musste die Mutter der beiden Kinder, Fiona Pilkington, teilweise jede Nacht schlimmste Beschimpfungen, Beleidigungen und ähnlichen Psychoterror über sich ergehen lassen. Fiona Pilkington suchte Hilfe, aber niemand war da und gab ihr Sicherheit. Nach zehn Jahren sah die Frau keinen Ausweg mehr und beging Selbstmord mit einem der beiden Kinder.

Der Fall macht unendlich betroffen, weil er uns zeigt, wie wichtig die Akzeptanz von "Anderssein" (beispielsweise Menschen mit Behinderung und deren Familie) in der Gesellschaft ist. Es wäre einfach, die Schuld auf Polizei, Ämter oder Behörden zu schieben, eigentlich braucht es in der Gesellschaft eine Veränderung der Denkweise und des Miteinanders. Es geht um Verständnis, Geborgenheit, Mitgefühl und Akzeptanz. Eine Aufgabe, die wir als "nestwärme"-Gemeinschaft übernehmen und viele Menschen in einem Netzwerk zusammenbringen, um der Isolation von Familien mit Kindern, die "anders sind", entgegenzuwirken und Verzweiflungstaten vorzubeugen.

In der "nestwärme" gibt es viele Ansätze, die von dieser Aufgabe sprechen. In unserer Kinderkrippe erleben und spüren behinderte und nichtbehinderte Kinder sich schon ganz früh; sie erleben Normalität. Wir bringen viele engagierte Menschen in die Familien zur Unterstützung und Entlastung der Eltern und für die Kinder.

Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass die aktive Arbeit mit den Menschen und das beständige Miteinander der beste Weg sind, um Mobbing und Psychoterror vorzubeugen. Allen Familien, die sich isoliert und allein gelassen fühlen, stehen wir als direkter Ansprechpartner zur Verfügung.

Petra Moske, Trier, 1. Vorsitzende und Gründerin von nestwärme e.V.

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