Gemischte Gefühle

Zum Artikel "Zehntausende feiern die Heilig-Rock-Tage in Trier" (TV vom 5./6. April):

Heilig-Rock-Wallfahrten nach Trier sind aktuell. Doch was soll man als kritisch denkender Katholik davon halten und wie soll man damit umgehen? Eigentlich wird hier doch animiert, zu einem Kleidungsstück, von dem man zwar annimmt, dass es von Jesus sein soll, was jedoch fraglich ist, zu wallfahren und zu beten. Selbst wenn es von Jesus wäre, könnte man dieses Teil doch immer noch nicht als heilig sehen und verehren. Es ist und bleibt ein Kleidungsstück, egal wer es nun getragen hat. Ob die organisierte Verehrung dieses Rockes, kritisch gesehen, so vielleicht sogar mehr oder weniger, nicht als Götzendienst gewertet werden könnte? Eigentlich ist doch auch nur Gott heilig und wohl kaum die von Jesus getragenen, wenn es denn so wäre, Kleidungsstücke. Dieses Teil zu nutzen, um zu Wallfahrten zu animieren, kann man unter diesem Gesichtspunkt nur mit gemischten Gefühlen sehen. Eigentlich müsste es unserer katholischen Kirchenführung doch möglich sein, große Wallfahrten und Gebete zu organisieren, ohne die Menschen mit derart fraglichen Dingen locken zu müssen.Ich persönlich als selbst denkender Katholik kann mich nicht begeistern, zu diesem Kleidungsstück zu pilgern, selbst wenn es, was unwahrscheinlich zu sein scheint, von Jesus getragen worden wäre. Ich denke, die katholische Kirchenführung sollte versuchen, wieder realistischer zu werden, wieder mehr auf den Boden zu kommen. Sie hat es nicht nötig, derart fragliche Dinge und damit verbundene Shows zu organisieren, um Menschen zur Verehrung Gottes und zum Gebet zu animieren. Mehr erkennbar amtskirchlich vorgelebtes Evangelium anstelle so mancher äußerst fraglicher Dinge und Shows wäre sicherlich effektiver und überzeugender für die Menschen und vor allem auch für unsere katholische KircheJosef Berens, Rommersheim Katholische kirche

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