Gesellschaft

Zum Artikel "Neues aus Absurdistan" (TV vom 21. Dezember):

Da muss einem doch langsam - auch dem Langmütigsten - ein Licht aufgehen, wenn man die jüngste Aufregung um einen ausgewechselten Lichtschalter im Stadthaus Alter Bahnhof in Traben-Trarbach genauer betrachtet. Hat sich doch der sonst sehr ehrenwerte TV auf der Titelseite zu einer Kolportage hinreißen und wohl von finsteren Mächten instrumentalisieren lassen mit allen Anzeichen einer ferngesteuerten Intrige. Was war geschehen? Im halbdunklen Flur zwischen den Büros der Bürgermeisterin und des Touristikchefs wurde der defekte Lichtschalter durch einen simplen Bewegungsschalter ausgewechselt, wie sie heute überall üblich sind. Flugs sahen besorgte Zeitgenossen darin den Beweis für eine obskure Überwachung der unbeliebten "persona non grata" - und lancierten diese Bagatelle der Presse, die sie willig aufnahm, weil letztlich nur Sensationen die Auflagenhöhe zu sichern scheinen. Ja, wie tief sind wir denn gesunken in der angeblich hochzivilisierten Kultur des humanen Miteinanders, besonders aber in den Wochen, wo himmlische Heerscharen Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen verkünden? Früher war Traben-Trarbach mal bekannt für die erste elek trische Straßenbeleuchtung. Doch das ist lange her. Wenn das so weitergeht, fürchte ich, könnte sich Dunkelheit ausbreiten in unserem Städtchen. Und der Letzte macht dann das Licht aus? Nein - gebt doch den Wohlmeinenden, den Engagierten, den Aktiven, den Ehrlichen und den Ehrenamtlichen eine Chance, damit wir auch in Zukunft unser Licht nicht unter den Scheffel stellen müssen! Richard Ochs, Traben-Trarbach

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