Gesellschaft

Zum Artikel "Deutschland wird radikaler" (TV vom 18./19. Juni):

Ich behaupte von mir, politisch in der Mitte zu stehen. Bin weit davon entfernt, radikal zu werden. Aber mal ehrlich, wie Politik, die öffentliche Verwaltung und die Wirtschaft sich verändert haben, da stehen mir kleinem Mann die Haare zu Berge. Schauen wir uns mal unbefangen die Spitze des Eisberges an: Benötigen wir 16 Bundesländer? Benötigen wir so viele Bundestagsabgeordnete mit ihren 5000 Lobbyisten und der Verwaltung, die daran hängt? Muss die rheinland-pfälzische Landesregierung, die laut Gesetz sparen muss, ein neues Ministerium installieren? Trotz einer tollen EDV benötigen wir immer mehr Verwaltung? Benötigen wir immer weniger Lehrer, die immer mehr Ausfall-Stunden zur Folge haben? Oder sind alle die jetzt Genannten nicht mehr so belastbar wie meine Generation (ich bin 68 Jahre alt)? Ich bin kein Freund vom Brexit, aber ein bisschen kann ich die Briten verstehen. Sind wir nicht alle unzufrieden mit dem Europaparlament? Benötigen wir so viele Europaparlamentarier? Ich habe das Gefühl, Politiker, die im eigenen Land nicht richtig funktionieren, lobt man weiter nach Brüssel oder in die freie Wirtschaft. Kann eine Landwirtschaft, die schon lange eine Planwirtschaft ist, gesund sein? Kann ein Polizeiapparat die Übersicht behalten, wenn er notorisch unterbesetzt ist? Können gebeutelte Menschen, die sich plagen, aber immer wieder ein negatives politisches Erlebnis haben, oder Rentner und angehende Rentner (keine Pensionäre), deren Rentenerwartung permanent fällt, zufriedene Demokraten sein? Würden die Politik und die Wirtschaft ehrlich mit sich selbst umgehen, würden sie dem Wähler durchdachte Entscheidungen mitteilen und dann befolgen, wäre es mir um Deutschland und Europa nicht bange. Die Wähler würden es danken mit einer höheren Wahlbeteiligung, und der rechte populistische Rand wird ausgedünnt oder sogar wieder verschwinden. Georg Schmitz, Steffeln

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