Gesellschaft

Zu den Leserbriefen unter der Überschrift "Multikulti ist möglich" (TV vom 17./18. Sept.):

Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört oder nicht, lässt sich wohl kaum in wenigen Sätzen ausdiskutieren. Nur, wenn man sich darüber ein Urteil bilden will, müsste man erst mal wissen, worüber man redet. Nun, Hand auf´s Herz, wie viele Prozent derjenigen, die glauben, sie könnten sich darüber ein Urteil bilden, wissen denn wirklich, was im Koran steht? Mit dem Koran ist es wahrscheinlich genauso, wie mit der christlichen Bibel. Je nachdem, welches Zitat man für sich in Anspruch nimmt, können sich die Verhaltensformen ändern. Es ist also eine Frage der religiösen Interpretation. Da es einen gewaltbereiten, aber auch einen friedlichen Islam gibt, stellt sich für das christliche Abendland die Aufgabe einer konkreten Umgangsform. Meiner Ansicht nach ist unsere Verteidigungsfähigkeit stark genug, um gewaltbereite Formen zu eliminieren und den friedlichen Formen einen fairen Diskurs anzubieten. Zur Frage Burka-Verbot, ja oder nein, würde ich eine ähnliche Vorgehensweise wählen. Wird eine Burka-Trägerin bei einer Straftat ertappt, wird sie per Gerichtsbeschluss gezwungen, die Burka abzulegen, verhält sie sich friedlich, dann sei es ihr gewährt. Ob Muslime vor religiösem Selbstbewusstsein strotzen oder ob unser Kulturkreis vielleicht einen Nachholbedarf in christlichem Selbstbewusstsein hat, bleibt eine offene Frage. Das christliche Abendland wird nur dann eine kulturelle Überlegenheit aufweisen können, wenn wir wirklich christlich kulturelle Werte ins Leben tragen. Matthias Weber, Dahlem

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