Gespaltene Zunge

Zum Artikel "Spätwirkungen einer bedeutenden Rede" (TV vom 10. September):

Wenn Kurt Beck ausführt, dass die Zeit der großen Zumutungen erst einmal vorbei sein muss und er nicht stolz darauf sein könne, wenn Menschen beispielsweise keine Rentenerhöhung bekommen, dann redet er entweder mit gespaltener Zunge oder leidet an Gedächtnisverlust. Denn am 29. August hat seine Regierung im rheinland-pfälzischen Landtag einen Gesetzentwurf eingebracht, in dem der Mehrzahl der Landesbeamten eine Gehaltserhöhung in Form eines Almosens von 0,5 Prozent zugestanden wird. Den Versorgungs-Empfängern des Landes Rheinland-Pfalz wurde nach den Jahren 2004 bis 2006 in diesem Gesetzentwurf die vierte Nullrunde nacheinander verordnet. Das bei einer gestiegenen Mehrwertsteuer von drei Prozent, den entsprechenden Preis-Erhöhungen seit vier Jahren und den überproportional gestiegenen Kosten zur Gesundheits-Vorsorge für die Versorgungs-Empfänger. Die Sorge um "seine Landeskinder", insbesondere die Pensionäre, scheint also nicht besonders groß zu sein. Während die Bürger in Sachsen ihren Ministerpräsidenten früher als "König Kurt" lobten, könnten die Pensionäre in Rheinland-Pfalz den Ministerpräsidenten als "Kurt den Heuchler" bezeichnen. Hugo Wust, Trier, Stellvertretender Landesvorsitzender des Seniorenverbandes BRH SOZIALES

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